140 000 Deckel gegen Polio - Sammelaktion wird fortgeführt
24.04.2017
Kreativ, engagiert und unermüdlich beteiligten sich Schülerinnen und Schüler der Zinzendorfschulen an dem Wettbewerb, zu dem Schulpfarrer Br. Fischer aufgerufen hatte: Klassenweise sammelten sie bunte Plastikdeckel für die Aktion „Deckel gegen Polio“, von deren Rohstoff-Erlös Schluckimpfungen gegen Kinderlähmung finanziert werden. Bei der Auswertung der ersten Runde passten die bunten Verschlüsse von Getränkeflaschen und –kartons kaum auf den Anhänger des schuleigenen Traktors.21 Klassen beteiligten sich an dem Wettbewerb und sammelten insgesamt rund 140 000 Deckel mit einem Gewicht von 280 Kilo. Damit werden 280 Polio-Impfungen in Afghanistan, Pakistan oder Nigeria finanziert – den weltweit letzten Ländern, in denen die durch Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit noch auftritt.
Mit sagenhaften 85,7 Kilo und damit fast doppelt so viel wie die zweitplatzierte 7R und rund drei Mal so viel wie die 7b, die auf Platz 3 kam, sammelte die Klasse 5b allein fast 43000 Deckel. Die Schüler aller Klassen waren sehr findig: Einige sammelten Deckel im örtliche Alten- und Pflegeheim, andere stellten Sammelboxen in den Lebensmittelgeschäften auf, andere wurde tatkräftig von den Mitarbeitern ihrer Eltern unterstützt. „So hatte ich mir das auch vorgestellt“, freut sich Br. Fischer, „nämlich dass über die Schüler der Gedanke der Nachhaltigkeit verbreitet wird.“ Er erwähnte seine Dankbarkeit gegenüber allen Beteiligten.
Die 5b wird mit einem naturpädagogischen Erlebnistag für ihren Eifer belohnt, die anderen haben einen Ansporn, sich noch ein bisschen mehr ins Zeug zu legen, denn der Wettbewerb geht in die nächste Runde, die Zähler wurden wieder auf Null gestellt. Wer eine Klasse unterstützen möchte, kann seine gesammelten Kunststoffdeckel von Getränkeflaschen oder –kartons Schülern mitgeben. Wer keine Kinder und Jugendlichen kennt, die sich an der Aktion beteiligen, kann sie auch direkt an den Zinzendorfschulen oder im Internat zu Händen des Schulpfarrers abgeben.
Die Deckel-Aktion ist nicht das einzige Nachhaltigkeits-Projekt an den evangelischen Privatschulen im Schwarzwald. Für die Aktion „Korken für Kork“ steht im Amos-Comenius-Haus ein Sammelbehälter, auch die Handy-Aktion, die seit zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Königsfelder Second-Hand-Laden „Mittendrin“ läuft, wird fortgeführt. Neu hinzugekommen ist der Aufruf zur Sammlung von Aluminium. Dadurch wurden in Königsfeld bislang 30 Euro im Jahr erwirtschaftet. Der Eine-Welt-Laden Ujamaa, der das Aluminium entgegennimmt, verwendet dieses Geld für eine Patenschaft für zwei palästinensische Flüchtlingskinder im Libanon, damit ist immerhin ein Monat abgedeckt. „Es ist nicht viel, aber mit den verschiedenen Aktionen zur Nachhaltigkeit wollen wir zeigen, dass man auch im Kleinen helfen kann“, so Schulpfarrer Br. Fischer