Abwechslungsreiches Schulkonzert begrüßt den Frühling
20.03.2017
Jazz meets Classic meets Pop meets Folk – so in etwa könnte das vom Publikum im voll besetzten Kirchensaal mit Begeisterung aufgenommene Konzert der Zinzendorfschulen bezeichnet werden. Den Auftakt machte die Jazzband in neuer Besetzung, bei der vor allem die Sängerinnen Silke Vogt und Donjeta Spahija mit ihren souveränen Stimmen mal im Duett - wie bei Horace Silvers „Song for my Father“ oder Ben Tuckers „Coming Home Baby“ - mal abwechselnd ihre Zuhörer in den Bann zogen. Der von Bart Howard komponierte Sinatra-Klassiker „Fly me to the Moon“ sprühte dabei ebenso vor Leben wie drei Songs von Duke Ellington, Nat Adderley und Charly Parker. Die bewährte Bläserfraktion mit Annette Fritz, Sr. Marga und Michael Maurer sowie Hans-Beat Motel trug mit ihren launigen Improvisationen das Ihrige dazu bei, dass man sich bei geschlossenen Augen eher in einem gemütlichen Jazz-Keller denn im ehrwürdigen Kirchensaal wähnen konnte.Die Orchester der fünften und sechsten Klassen hatten vor allem Traditionals wie „He’s got the Whole World“ oder „Lach Jeruschlalajim“ im Programm, aber auch den barocken Kanon von Johann Pachebel und den Filmsong „Eye of the Tiger“. Sie hatten – wie übrigens alle Beteiligten des Frühjahrskonzerts unter der Leitung von Br. Ziegler – in der Musikwoche vor dem großen Konzert so fleißig geübt, dass es fast erstaunlich war, lediglich eine Violinistin des Fünfter-Orchesters bereits im großen Orchester wiederzufinden – was ohnehin eine erstaunliche Leistung ist. Aber die jungen Musiker haben ja alle Zeit der Welt, schließlich ist es an den Zinzendorfschulen üblich, dass im Schulorchester neben Schülern aller Jahrgangsstufen auch Altschüler, Eltern, Freunde und Mitarbeiter gemeinsam musizieren.
Vor dem Auftritt des Schulorchesters glänzten Dominik Schäfer (Trompete) aus der 9R, der Internatsschüler Wenqi Song (Klavier) aus der 10b und Sebastian Flaig (9b) auf der Posaune mit anspruchsvollen Stücken von Joy Webb, Jianzhong Wang und Leonard Bernstein.
Für das große Orchester hatte Br. Ziegler zwei Sätze aus George Bizets Arlésienne Suite und dem Balletto aus der ersten von Otto Respighis „Ancient Aires ans Dances“ gewählt.
Zu seiner Arlésienne Suite wurde Georges Bizet von Melodien aus der Provence inspiriert. Er komponierte die Musik 1827 als Bühnenmusik für ein Theaterstück. Das Prélude ist ein Marsch, dessen Thema auf ein altes Dreikönigslied aus der Gegend um Arles zurückführt, beim Farandole griff Bizet das gleiche Motiv noch einmal auf und kombinierte es mit kombiniert es mit dem „Tanz der feurigen Pferde", einer provenzalischen Volksmelodie.
Das Konzert endete nach kurzweiligen eineinhalb Stunden mit einer Suite aus Andrew Lloyd Webbers Musical „Jesus Christ Superstar“ – aber nicht ganz: Als Zugaben wurden Medleys aus Bizets Oper „Carmen“ mit donnerndem Applaus gefeiert.
Eine Bildergalerie gibt es hier, bei Youtube ist ein kurzer Videoclip mit Impressionen vom Konzert zu sehen.