Achtklässler erfahren alles über Losungen
18.06.2018
Die Herrnhuter Brüdergemeine stellt jedes Jahr weltweit zwei Millionen Bücher mit Losungen her, die Hälfte davon in deutscher Sprache, obwohl die Brüdergemeine in Deutschland nur 5400 Mitglieder hat.
Die Bücher, die auf eine Idee des Namensgebers des Königsfelder Schulwerks, Nikolaus Graf von Zinzendorf, zurückgehen, sind also vielen Menschen ein Begriff und das schon seit 1731. Damals wurde das erste Buch mit kurzen Bibelworten für jeden Tag für ein ganzes Jahr gedruckt.
Wie diese Losungen entstanden sind, wie sie aufgebaut sind und vor allem, wie sie im Alltag verwendet werden können, stand im Mittelpunkt des diesjährigen Losungsunterrichts von Schulpfarrer Br. Fischer. Die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen gingen gruppenweise in den Kirchensaal, wo sie ihr persönliches Losungswort für ihren Geburtstag fanden und abschrieben. „In diesem Jahr haben wir genügend Jugendlosungen, um allen Teilnehmern eine mitzugeben“, freute sich Br. Fischer
Im Anschluss besuchten die Klassen das Archiv der Brüdergemeine, wo die ehrenamtlichen Archivarinnen Irmgard Weisser und Elisabeth Christoph den Schülern alles zeigte und erklärte. „Mit Ausnahme von Herrnhut sind wir weltweit das einzige Archiv, in dem lückenlos die Losungen jedes einzelnen Jahres zu finden sind“, sagte Elisabeth Christoph. Und nicht nur in deutscher Sprache. Unter den besonderen Schätzen des Archivs finden sich unter anderem auch der handgebundene Band in der südamerikanischen Sprache Miskito oder die Losungen in Brailleschrift. Diese durften die Schülerinnen und Schüler sogar vorsichtig anfassen.