Altschüler jetzt erfolgreicher Jungautor
25.04.2014
Mit dem Preis der Leipziger Buchmesse verhält es sich ähnlich wie mit dem Filmpreis "Oscar": Schon allein die Nominierung ist eine hohe Auszeichnung. Fünf Debüt-Romane waren in diesem Jahr in der Sparte Belletristik für den angesehenen Literaturpreis nominiert, darunter das Erstlingswerk eines Absolventen der Zinzendorfschulen - Fabian Hischmanns Roman "Am Ende schmeißen wir mit Gold".Dass sich die Jury für ein anderes Werk entschieden hat, tat der Publicity keinen Abbruch und so erschien vor den Osterferien auch ein Filmteam des ARD-Spartenkanals EinsPlus in Königsfeld, um den jungen Autor vor seiner ehemaligen Schule zu interviewen.
Den Rummel um seine Person fand er schon gewöhnungsbedürftig. "Seit der Nominierung hatte ich jeden Tag zwei Interviews und war schon drei Mal im Fernsehen, es ist absurd", meint Fabian Hischmann. Im Jahr 2000 kam der gebürtige Donaueschinger, der mittlerweile in Berlin lebt, ans Sozialwissenschaftliche Gymnasium , wo er drei Jahre später sein Abitur ablegte.
Seine damalige Deutschlehrerin Sr. Kleist-Ehrenfeuchter erinnert sich noch gut an ihn, vor allem an seine Mitwirkung an der "Antigone"-Inszenierung: "Er übernahm mit der Rolle des Wächters die einzige in dieser Tragödie, die auch komische Züge aufweist. Diesen hat er mit so viel Charme und Witz gespielt, dass man wirklich sagen kann, dass sich hier bereits sein schauspielerisches Talent gezeigt hat. Es freut mich sehr, dass er das Theater und die Literatur zu seinem Beruf gemacht hat und damit auch erfolgreich ist!"
Ein weiterer Roman ist derzeit nicht in Planung: "Jetzt muss ich erst einmal den Kopf freibekommen", sagt Hischmann, der manchmal etwas wehmütig an die Zeit in Königsfeld zurückdenkt: "Weil es schon elf Jahre her ist. Und weil es den PLUS nicht mehr gibt, in dem ich täglich Trinkpäckchen und Waffeln gekauft habe."