Besuch aus dem Bundestag - Thorsten Frei diskutiert mit Zinzendorfschülern

29.04.2014

Besuch aus dem Bundestag - Thorsten Frei diskutiert mit Zinzendorfschülern

Gut vorbereitet hatten sich 13 Schülerinnen und Schüler des Zinzendorfgymnasiums auf ihren Besucher: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei hatte sich geschlagene zwei Stunden Zeit genommen, um den Jugendlichen, die beim Kursleiter Br. Kreihe den vierstündigen Gemeinschaftskundekursus belegen, Rede und Antwort zu stehen. „Ich finde es bemerkenswert, dass Ihr ohne Rücksicht auf Klingeln und Uhrzeit so lange mit mir diskutiert“, staunte Frei am Ende.
Der ehemalige Donaueschinger Bürgermeister, der seit einem halben Jahr im Deutschen Bundestag den Wahlkreis Schwarzwald-Baar und Oberes Kinzigtal vertritt, verriet, dass er gerne Geschichte studiert hätte, weil das in der Schule neben Deutsch sein Lieblingsfach gewesen sei. „Doch die Vernunft hat gesiegt“, sagte er, weshalb er sich für ein Jura-Studium entschieden hatte. In die Politik sei er gegangen, weil er schon immer politisch sehr interessiert gewesen sei. „Seit Ende der 1980er Jahre habe ich mich ehrenamtlich in der Politik engagiert.“ Ein Jahr vor dem Abitur, als er im gleichen Alter war wie die Zinzendorfschüler, mit denen er diskutierte, war er bereits Vorsitzender der Jungen Union im Kreis Waldshut.
Nach dieser kurzen Vorstellungsrunde ging es dann schon ins Detail: Wie er denn zu Bürgerentscheiden stehe, wollte ein Schüler wissen. „Ich bin kein großer Freund der direkten Demokratie“, sagte Frei. Bürgerbegehren und Bürgerentscheide würden oft aus Ablehnung von etwas initiiert und das Quorum sei oft sehr niedrig angesetzt. „Dadurch passiert es leicht, dass nicht die Mehrheit Recht bekommt, sondern diejenigen, die am lautesten ihre Meinung vertreten.“ Der Schüler hielt dagegen, dass der zur Diskussion stehende Punkt denen, die leise sind, dann wohl nicht so wichtig sei.
Der Abgeordnete schilderte eine typische Berliner Arbeitswoche und den Ablauf verschiedener Sitzungen wie beispielsweise im Unterausschuss Zivile Krisenprävention und verteidigte den Bundeswehreinsatz in Afghanistan, wobei er eingestand, dass man am Anfang zu euphorische Pläne gehabt habe. „Aber nur, weil man etwas nicht perfekt hinbekommt, sollte man es nicht gleich ganz sein lassen.“
Eine ähnliche Einstellung hat er zu den Bemühungen um eine Beendigung der Krise in der Ukraine. „Man kann nicht gar nichts machen“, meinte Frei. Doch militärische Mittel stünden hier nicht zur Debatte, die Folgen wären unabsehbar. Wirtschaftssanktionen seien noch das mildeste Mittel, „jedoch schaden diese nicht nur den Russen, sondern auch Unternehmen im Wahlkreis“.
Der Bogen spannte sich weiter über die Themen Freihandelsabkommen inklusive Gen-Mais, Waffenhandel, das Lohn-Abstandsgesetz, die Legalisierung weicher Drogen bis hin zum Asyl für Edward Snowden. Für diesen gebe es keinen Asylgrund, erklärte Frei, da er nach US-amerikanischen Gesetzen ein Krimineller sei. „Und an Recht und Gesetz muss man sich halten“, so Frei, „wenn man mit den Gesetzen nicht einverstanden ist, sollte man in die Politik gehen.“

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