Chöre und Blasorchester begeistern mit Sommerkonzert

18.07.2015

Chöre und Blasorchester begeistern mit Sommerkonzert

Ein Konzert mit gut 130 Musikern zu dirigieren ist immer ein Abenteuer. Eine kurzfristige Blinddarm-OP, ein Unfall mit dem Skateboard oder eine schnöde Sommergrippe der Solisten kann die schönste Planung durcheinander bringen. Wie gut, dass auch die ehemaligen Schüler den Zinzendorfschulen noch so verbunden sind, dass sie mal eben nur für einen Auftritt fast 200 Kilometer in den Schwarzwald fahren, um einzuspringen. So konnte das Publikum im voll besetzten Kirchensaal ein sorgsam vorbereitetes und mit viel Spaß vorgetragenes Konzert voller witziger Überraschungen genießen. Eine davon war, dass das Orchester nicht aufhört zu spielen und einfach den letzten Ton hält, obwohl Br. Michel sein Dirigentenpult in gespielter Resignation längst verlassen hat.
 Das Programm führte - mit Abstechern nach England und Amerika – thematisch von der antiken bis in die nordische Sagenwelt. „Norwegen ist ein Schwerpunkt, weil der große Chor und das Orchester im Sommer dorthin fahren“, erklärte Musiklehrer Br. Michel, der dem Sommerkonzert das Motto „Persephone trifft Peer Gynt“ gegeben hatte.
Den Auftakt machte der Große Chor mit einer a-cappella-Version der Passacaglia aus Händels Cembalo-Suite B-Dur, gefolgt von Volksliedern, mit denen die Musiker schon einmal ihre Kenntnisse der norwegischen Sprache vertiefen konnten. Beim Shanty „Drunken Sailor“ bewiesen die Sängerinnen und Sänger mit einer witzigen Inszenierung Humor, bevor sie mit Waldemar Åhléns Sommerpsalm wieder etwas ernster wurden.
Der Chor der fünften und sechsten Klassen erzählte begleitet von Flöte (Birgit Weßler-Dannert) und Klavier (Matthias Faller) in sieben Liedern die Geschichte von Persephone, die von Hades in die Unterwelt entführt und von ihrer Mutter Demeter gerettet wird. Die Unterstufenschüler beeindruckten mit einer gut verständlichen Intonation der Kantate von Steve Pogson und auch die Solisten Alessa Schmidt (Demeter), Rosalie Limberger (Persephone) und Silas Kugele (Hades) hatten starke Auftritte.
Das Blasorchester ging zunächst mit dem Medley „Big Fun in the Sun“ auf die tropischen Temperaturen ein - die auch schon Schulleiter Br. Treude in seiner Begrüßung erwähnt hatte. „Es ist bewundernswert, wie bei diesen Temperaturen alle bei den Proben durchgehalten haben“, lobte er zu Beginn des Konzertes.
Mit einem Medley der Gruppe Queen und einem schwedischen Traditional ging es weiter, anschließend wechselten in dem von Harold L. Waters arrangierten „Instant Concert“ die Motive von nicht weniger als 30 Stücken verschiedenster Stilrichtungen – darunter „Rule, Britannia“, „Jingle Bells“, „I whish I was in Dixie“, „Down by the riverside“ – in atemberaubendem Tempo. Einen fulminanten Schluss bot das Blasorchester mit einer Auswahl aus Edvard Griegs „Peer Gynt Suite“, bevor alle Chöre mit dem Orchester gemeinsam den Band-Aid-Klassiker „We are the World“ interpretierten. Das Publikum bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus für den gelungenen Konzert-Nachmittag und der Dirigent freute sich, dass das Abenteuer wieder einmal geglückt ist.

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