„Ein Sommernachtstraum“ in Königsfeld
02.10.2012
„Was für ein Sommernachtstraum!“ Nein, nicht das Klima im Schwarzwald zwei Tage vor Herbstanfang war einer Besucherin im Haus des Gastes diesen begeisterten Ausruf wert, sondern die Inszenierung der Theater-AG der Mittelstufe. Die hatte sich unter der Regie von Sr. Mudrich an den Shakespeare-Klassiker gewagt und damit schon gleich nachdem sich der Vorhang geöffnet hatte, die Herzen der Zuschauer gewonnen.Schon bevor der erste Satz gesprochen wurde gaben das Bühnenbild von Br. Ditz-Burk, die Arbeit der Maskenbildnerin Ute Schick sowie die geschickte Beleuchtung von Br. Knieß und Sr. Maurer dem Publikum das Versprechen eines beeindruckenden Theaterabends, welches das junge Ensemble gänzlich einlöste.
Die Geschichte ist bekannt: Der Athener Egeus (Laura Krissler) will seine Tochter Hermia (am Premierenabend Sarah Recker) unbedingt mit Demetrius (Maximilian Schaible) verheiraten. Ihr Herz hängt allerdings an Lysander (Tamino Burk). Demetrius wiederum wird von seiner ehemaligen Verlobten Helena (am Premierenabend Katharina Jacobi) noch immer heiß begehrt, will von ihr aber nichts mehr wissen.
Hermia und Lysander fliehen gemeinsam und landen dabei im Zauberwald, in dem eine ganze Menge los ist: Ein Ehezwist zwischen dem Elfenkönig Oberon (Kira Schick) und seiner Gattin Titania (Helena Neipperg), ein auf Inline-Skates herumflitzender Kobold (Leon Dannert), der überall für Verwirrung sorgt, singende, tanzende Elfen und schließlich ein Trupp Handwerker, der sich redlich müht, ein Theaterstück zur Hochzeit des Herzogs einzustudieren.
Einem von ihnen, dem Weber Zettel (Johannes Volz), spielt der Kobold Puck einen Streich, so dass er mit einem Eselskopf aufwacht. Dank eines Zaubertranks, den Puck der Elfenkönigin eingeträufelt hatte, verliebt sie sich auch noch in diese Chimäre.
Immer wieder gab es Szenenapplaus, immer wieder übertrafen sich die Darsteller mit der Ausarbeitung der verschiedenen Charaktere.
Ein knappes Jahr hatte das Ensemble an dem Stück geprobt, zunächst die verschiedenen Gruppen wie Handwerker, Liebespaare und Elfen für sich, später erst probten alle gemeinsam, nach den Ferien fast täglich. Das Engagement hat sich gelohnt: Mit ihrer Inszenierung haben die jungen Darsteller bewiesen, dass das rund 400 Jahre alte Stück noch immer frisch ist und beste Unterhaltung garantiert. Das Publikum dankte es mit stürmischem Applaus.