Einblicke in den Beruf eines Fernseh-Redakteurs

09.10.2019

Einblicke in den Beruf eines Fernseh-Redakteurs

Was macht eigentlich ein Fernsehredakteur? Verdient er gut, wie sind seine Arbeitszeiten, welche Stärken sind in seinem Beruf nötig und vor allem: Wie wird man es? Diese und viele weitere Fragen, welche den Schülerinnen und Schülern der Zinzendorfschulen auf den Nägeln brannten, beantwortete der SWR-Redakteur Jochen Schmid geduldig vor rund 300 Oberstufenschülern. Er zeigte anhand seines eigenen Lebenslaufs, dass der Weg zu einem erfüllten Berufsleben nicht immer gerade sein muss. „Als ich in eurem Alter war, habe ich von einer großen Musikerkarriere geträumt“, sagte er.



Seit er in der zehnten Klasse war, wollte er Musik studieren. Weil er jedoch nach dem Abitur mit seinem Instrument, der klassischen Gitarre, nicht sofort einen Studienplatz bekam, schrieb sich Schmid zunächst für Musikwissenschaft an der Uni Tübingen ein. Über einen Kommilitonen, der beim Südwestfunk arbeitete, kam er zum Radio. Studienbegleitend ließ er sich zum Musikredakteur ausbilden und entschied sich, Rhetorik als Zweitfach zu studieren.



Im Landesstudio Tübingen war er für die Musikprogrammgestaltung zuständig, führte Regie, moderierte Sendungen und zeichnete Konzerte auf. Bei einer solchen Aufzeichnung eines großen Konzertes – es war zu der Zeit, als der Südwestfunk mit dem Süddeutschen Rundfunk zum SWR fusionierte – wurde er gefragt, ob er nicht Lust hätte, zum Fernsehen zu wechseln. Seitdem ist er Produzent, Regisseur, Autor und Redakteur in einem und seit Jahren vor allem für die Reihe „Expedition in die Heimat“ zuständig, einer Reisereportage mit einer halben Million Zuschauern. Für eine Folge der Reihe berichtete er im vergangenen Jahr auch über Königsfeld und damit natürlich die Zinzendorfschulen.



„In meinem Beruf bin ich sehr nah an den Menschen“, hob Schmid hervor. Anhand einer Grafik führte er seinen Zuhörern vor Augen, wie wichtig es für sie ist, sich schon jetzt Gedanken über ihre Zukunft zu machen. Nach der Schule folgten ein paar Jahre der Ausbildung oder des Studiums, aber diese zweite Phase sollte dazu dienen, sich während der Zeit des Erwerbslebens wohl zu fühlen. Er forderte die jungen Menschen auf, sich beizeiten zu überlegen, was ihnen wichtig ist: Familie, Hausbau, Auslandsaufenthalte, finanzielle Absicherung, Selbstständigkeit, ehrenamtliche Tätigkeit, Hobby oder Karriere?



„Von dem, was ihr studiert, könnt ihr später im Berufsleben meist nur wenig direkt anwenden“, erklärte er. Daher riet er den Schülerinnen und Schülern, sich zu überlegen, was sie mit ihrem Studium anfangen könnten. Umwege seien dabei kein Hindernis, so hätten beispielsweise die wenigsten seiner Kollegen Journalismus studiert. „Es kommt immer darauf an, in welchem Bereich man später arbeiten möchte.“ So bräuchten Redakteure im Kultur-Ressort einen anderen Hintergrund als Politikredakteure, Kollegen in der Sportredaktion einen anderen als Wirtschaftsredakteure. Ein abgeschlossenes Studium sei jedoch Voraussetzung. „Ebenso wie Neugierde, Interesse an Menschen, Kommunikations- und Kritikfähigkeit und vor allem Herzblut.“


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