Erdmuthe Terno ist neue pädagogische Gesamtleiterin

01.02.2022

Nach knapp einjähriger Vakanz, die vom Team der Abteilungsleiter souverän überbrückt wurde, haben die Zinzendorfschulen wieder eine neue pädagogische Leitung. Sr. Erdmuthe Terno hat bis zu ihrem Wechsel nach Königsfeld zu je 50 Prozent an einer kooperativen Gesamtschule in Gießen und an der Hessischen Lehrkräfteakademie in der Lehrerausbildung gearbeitet, wo sie vor allem Grundschullehrer*innen für den Ethikunterricht an Grundschulen ausgebildet hat.

Sr. Terno ist es gewohnt, Verantwortung zu tragen, so war sie auch an der kooperativen Gesamtschule als Fortbildungsbeauftragte in der Schulentwicklung und bei der Moderation von Konferenzen engagiert. „Es hat mich gereizt, diese verschiedenen Tätigkeiten zusammenzuführen“, sagt sie.

Dennoch hätte sie sich nach eigenen Aussagen nicht um eine räumlich so weit entfernte Stelle beworben – wenn es nicht die Zinzendorfschulen wären. „Ich komme selbst aus Herrnhut und bin seit meiner Kindheit in der Brüdergemeine verwurzelt.“

Durch ihre langjährige Lehrtätigkeit an der kooperativen Gesamtschule ist ihr das Prinzip der Durchlässigkeit vertraut, ebenso wie der daraus resultierende „individuelle Weg zum Ziel“, wir auch das Motto der Zinzendorfschulen lautet. „Individuelles Lernen ist hier am Königsfelder Schulwerk die Spannung zwischen dem Potential für den Einzelnen und der Befähigung, als Gemeinschaft stark zu sein“, konnte Sr. Terno beobachten, als sie sich im Oktober eine Woche lang an den Zinzendorfschulen umsah.

Auch was die Mitarbeitenden angeht, sieht die Pädagogin ähnliche Stärken in der Mischung individueller Kompetenzen mit Teamfähigkeit. „Die Mitglieder der Schulleitungskonferenz haben, während die Stelle der pädagogischen Leitung unbesetzt war, die viele zusätzliche Arbeit sehr gut als Team gemeistert. Diese Erfahrung gilt es zu nutzen. Gemeinsame Verantwortung soll nach meiner Vorstellung die Arbeit an den Zinzendorfschulen auch weiterhin prägen.“

Egal ob im Leitungsteam, im Kollegium oder gegenüber den nichtpädagogischen Mitarbeitenden – der neuen Schulleiterin ist es wichtig, das Bewusstsein für Wertschätzung in alle Richtungen zu erhalten. „Die Schule besteht nicht nur aus Schüler*innen und Lehrkräften. Sie kann nur funktionieren, wenn die Arbeit aller gleichermaßen geschätzt wird und alle zusammenarbeiten, die Mitarbeitenden im Internat wie die in den Sekretariaten, in der Verwaltung, in Küche, Haus und Gelände.“ Auch möchte sie das Zusammenrücken der einzelnen Bereiche, wie etwa Schule und Internat, weiter fördern. „Mein Wunsch ist es, den gemeinsamen Spirit, der die Zinzendorfschulen ausmacht, mit zu stärken.“

Erdmuthe Terno, geboren 1969, wuchs in Herrnhut auf und studierte Geschichte und Theologie u. a. in Jena, Basel, Edinburgh und Marburg.

Kraft tanken kann die Pädagogin, die drei mittlerweile erwachsene Töchter hat, in der Natur, beispielsweise beim Fahrradfahren oder im Garten. Außerdem singt sie, hört klassische Musik und spielt Klavier und Trompete – allerdings nur zum Hausgebrauch, wie sie betont.