Erzieher-Austausch mit China
14.05.2019
Der spannende Austausch zwischen den Fachschulen für Sozialpädagogik und Sozialwesen der Zinzendorfschulen in Königsfeld und dem Sino-German Freundschafts-Kindergarten im chinesischen Taicang ist nach längeren Vorbereitungen nun in die praktische Phase gegangen. Bevor im September die erste angehende Jugend- und Heimerzieherin der Fachschule für Sozialwesen die Hälfte ihres Anerkennungsjahres in der chinesischen Tochtergesellschaft der baden-württembergischen Firma Häring verbringt, kam jetzt von dort eine chinesische Erzieherin nach Deutschland.
Li Zhang wohnt für mehrere Wochen im Internat der Zinzendorfschulen und lernt in Königsfeld auch die Fachschulen für Sozialpädagogik kennen. Der Schwerpunkt ihres Besuches liegt jedoch in der Praxis, weshalb sie unter anderem für zweieinhalb Wochen die Kindertageseinrichtung Johannes in Villingen besucht.
Betreut wird sie dabei von Matthias Knipp, der sich an den Zinzendorfschulen zum Erzieher ausbilden lässt. Er absolviert in der Kita am Warenberg derzeit sein Anerkennungsjahr, bevor er im Spätsommer dort übernommen wird.
„Wir versuchen, Li Zhang möglichst viel zu zeigen“, sagt er. „Sie ist überall dabei, auch bei den Teamsitzungen.“ Das Ziel sei, ihr das breite Spektrum der Arbeit mit den Kindern zu vermitteln, deshalb hat sie sowohl mit den Kindern über als auch unter drei Jahren zu tun. Sprachbarrieren gebe es dabei nicht: „Vieles geht über Gesten. Unsere Kinder gehen mit den Erwachsenen ebenso um wie mit Gleichaltrigen, deren Sprache sie nicht verstehen.“ Kinder seien dabei sehr unkompliziert, meinte die Leiterin der Kindertageseinrichtung, Tanja Zepf.
Im Vorfeld des Muttertags wurden beispielsweise Lieder zu dem Thema gesungen. Auch Lisa, wie sich Li Zhang in Deutschland nennt, sang ein chinesisches Lied zu dem Thema. „Natürlich haben die Kinder den Text nicht verstanden, hörten aber genau zu und freuten sich über die ungewohnte Melodie“, so Knipp, der sich freut, in einem engagierten, offenen Team zu arbeiten.
Seine Vorgesetzte Tanja Zepf sieht in dem Besuch aus Fernost Vorteile für alle: „Von dem Praktikum profitiert nicht nur Lisa, sondern auch das Team und die Kinder“, sagt sie. „Es ist eine schöne Gelegenheit, mal den Blickwinkel zu ändern und den Jungen und Mädchen Einblicke in eine andere Welt zu ermöglichen.“
Li Zhang wird aus dem Schwarzwald neben Spielzeug für die Kinder in Taicang auch viele Lieder und Anregungen mitnehmen. „Ich mache mir jeden Tag Notizen“, sagt die chinesische Erzieherin.