Erzieherausbildung: Berufskolleg bietet Einblicke und schafft Voraussetzungen
14.05.2020
Die meisten Menschen mögen Kinder – aber reicht das schon aus, um Erzieher zu werden? Am einjährigen Berufskolleg für Sozialpädagogik (1BKSP) der Zinzendorfschulen kann es jeder ausprobieren. Eine Mischung aus regelmäßigen Tagespraktika und mehreren zweiwöchigen Blockpraktika bietet den Schülerinnen und Schülern die Chance zu testen, ob ein Beruf, indem die Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt steht, wirklich der Richtige für sie ist.
Anleiter der Praxiseinrichtungen sowie Lehrkräfte der Zinzendorfschulen stehen den Praktikantinnen und Praktikanten beratend zur Seite und unterstützten sie in ihrem Entscheidungsprozess. Die Praktikanten entscheiden selbst, wo sie die ersten Schritte in den Erzieherberuf wagen wollen, wobei die Einrichtungen ebenso vielfältig sind wie die späteren Einsatzmöglichkeiten: Sie reichen von der Krippe über Kindergärten mit unterschiedlichen Konzeptionen und Ganztagsschulen bis hin zu typischen Arbeitsfeldern der Jugendhilfe wie etwa Wohngruppen.
Die angehende Erzieherin Michelle Bergold hatte ihr erstes Blockpraktikum in einer Kindertagesstätte absolviert, die anderen beiden wurden leider aufgrund der Corona-Krise abgesagt. „Dort habe ich verschiedene Angebote für die Kinder entwickelt, mit ihnen gebastelt, gespielt und sie beim Lernen begleitet.“
Schon während ihrer gesamten Schullaufbahn an den Zinzendorfschulen - von der Werkrealschule über die Berufsfachschule bis Berufskolleg für Sozialpädagogik - hat sie den Erzieherberuf angestrebt. „Ich hätte nach der Mittleren Reife auch ein Freiwilliges Soziales Jahr machen und damit direkt an den Fachschulen starten können, aber ich denke, dass ich auf dem Berufskolleg besser auf die Fachschule vorbereitet werde.“ Sie lerne gerade sehr viel und merke, dass sie sich selbst sehr weiter entwickelt. „Ich muss vieles am PC ausarbeiten, das unterscheidet sich schon sehr von der Schule.“
Auf dem Lehrplan der 1BKSP steht unter anderem das Erlernen einer pädagogischen Grundhaltung, konstruktive Konflikt-Bewältigung, Entwicklung von Spielerepertoires für Kindergruppen, die Förderung von Kreativität und der Umgang mit Aggressionen von Kindern und Jugendlichen.
„Eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist uns wichtig“, so Sr. Agel, Lehrerin am Berufskolleg für Sozialpädagogik, „Alle Unterrichtsinhalte sollen Hilfen für die Praxis anbieten.“