Fachschulen entwickeln Module zur Demokratiebildung

26.04.2022

Fachschulen entwickeln Module zur Demokratiebildung

Demokratische Grundwerte sind die Basis unserer Gesellschaft, weshalb diese schon bei der frühkindlichen Bildung vermittelt werden sollten. Neben dem Elternhaus spielen Erzieher*innen dabei eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ hat die Diakonie Deutschland ein Projekt zur Demokratiebildung in evangelischen Kitas und Familienbildungseinrichtungen gestartet.

Bundesweit arbeiten drei Modellschulen daran, feste Module für die Erzieher-Ausbildung zu gestalten, in denen die Themen Demokratie und Partizipation vermittelt werden sollen. Neben der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen Hamburg und dem Berufskolleg Bethel in Bielefeld sind auch die Zinzendorfschulen in Königsfeld an dem Projekt beteiligt. Seit eineinhalb Jahren arbeiten die Erzieher-Fachschulen gemeinsam an den Modulen und die Ausbilder treffen sich regelmäßig – sei es virtuell oder vor Ort.



„Die große Herausforderung darin besteht darin, die Module so zu gestalten, dass sie in die unterschiedlichen Ausbildungsstrukturen der Bundesländer passen“, erklärt die Leiterin der Fachschulen für Sozialpädagogik und Sozialwesen, Sr. Schoo-Schemmann.



Die ersten beiden Module wurden jetzt an den Zinzendorfschulen erprobt. Am ersten Tag des Workshops stand Demokratiebildung im Fokus. In einem partizipativen Gedankenkabinett, welches in den Räumen der Fachschule aufgebaut war, wurden die angehenden Erzieher*innen dazu angeregt, verschiedene Situationen gedanklich durchzuspielen.



Da ging es beispielsweise darum, Sätze wie „Demokratische Bildung bedeutet für mich….“, oder „Das Kind kann von mir erwarten…“ zu vervollständigen. Auch sollten sich die Teilnehmenden in typische Situationen bei der Arbeit im Kindergarten hineinversetzen oder an einem „Vielfaltoskop“ sich der Fülle an Möglichkeiten bewusstwerden.



Hilfreich dabei waren Dinge wie ein Werkzeugkasten voller Ideen, ein Telefonjoker, ein Hut, aus dem Lösungen gezaubert wurden und vieles mehr. Das gemeinsame Erarbeiten von Fragen und Antworten stehen hierbei im Fokus. „Das Gedankenkabinett kann deutlich erfahrbar machen, dass es bei Partizipations- und Teilhabeprozessen immer um die professionelle Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Gegenüber geht – sei es ein Kind, ein Kollege/eine Kollegin oder ein Familienmitglied“, so die Erfinderinnen des Gedankenkabinetts. Eine von ihnen, Kari Bischof-Schiefelbein, war als Referentin des ersten Moduls in den Schwarzwald gekommen.



Im zweiten Modul ging es darum, dass sich die angehenden Erzieher*innen ihres Schubladen-Denkens bewusst werden. Verschiedene Übungen und Techniken halfen dabei, die eigene Wahrnehmung zu analysieren. Durch Demokratiebildung lernen Kinder, Konflikte zu lösen, mit anderen zusammenzuarbeiten, Regeln zu verstehen und Verantwortung zu übernehmen.


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