„France Mobil“ zu Gast an den Zinzendorfschulen
12.10.2012
„Wir können doch noch gar kein Französisch“, protestierten die Sechstklässler der Zinzendorfschulen, als ihnen angekündigt wurde, sie sollten sich eine ganze Stunde lang ausschließlich in der Sprache unserer westlichen Nachbarn unterhalten – noch dazu mit einer waschechten Französin. Doch als die fröhlich-sportliche Claire Cadart aus ihrem blau-weiß-roten Renault „Kangoo“, dem „France Mobil“ („Frankreich unterwegs“), ausstieg, waren die Zweifel schnell zerstreut.Die „Französisch-Neulinge“ im ersten Lernjahr erwiesen sich als ebenso begeistert wie die älteren Schülerinnen und Schüler von der Palette spielerischer Angebote, die Claire Cadart und ihr Frosch „François“ aus dem Koffer zauberten. Für die Kinder war es eine wunderbare Gelegenheit festzustellen, dass sie in der Fremdsprache schon viel besser zurechtkommen als sich zugetraut hätten: Eine Stunde lang hörten und sprachen sie nur Französisch, in kleine Teams bearbeiteten sie Quiz-Fragen, lösten Ratespiele und improvisierten schließlich sogar eine kleine Tanz-Einlage.
Die Referendarin Claire Cadart kommt aus Lille, studiert Französisch als Fremdsprache und möchte später einmal im Ausland unterrichten. Sie wurde gemeinsam mit elf weiteren Kolleginnen und Kollegen für das Programm „France Mobil“ ausgewählt, um ein Jahr lang im Auftrag der französischen Botschaft und der Robert-Bosch-Stiftung in sämtlichen deutschen Bundesländern unterwegs zu sein und die französische Sprache und Kultur jungen Menschen hier lebendig näher zu bringen.
Sie selbst profitiere dabei enorm, lerne Deutschland und seine netten Bewohner besser kennen und habe sehr viel Spaß bei ihrer pädagogischen Arbeit, berichtete Claire Cadart den betreuenden Lehrerinnen Sr. Maurer und Sr. Berberich-Ebner im Anschluss an einen recht anstrengenden Vormittag, an dem sie mit fünf verschiedenen Gruppen der sechsten und neunten Klassen arbeitete. Es sei erstaunlich, wie vieles sich bereits im Dialog mit Sprach-Anfängern über Mimik und Gestik ausdrücken lasse, man verstehe sich oft auch ohne Worte.
Sie staunte darüber, mit welcher Freude und Spontaneität die Schülerinnen und Schüler nach den ersten Minuten des Zögerns mitmachen und musste immer wieder darüber schmunzeln, welch kreative Namen sich die einzelnen Teams selbst gegeben hätten – zum Beispiel, als die „Gagnants“ („Gewinner“) knapp den Sieg über die selbsternannten „Sous-doués“ („Unterbegabten“) (beide aus der Klasse 6 b) errangen. Im spielerischen Wettbewerb haben die Schüler ihren anfänglichen Einwand: „Wir können doch noch gar kein Französisch“ völlig vergessen.