Gelerntes anwenden beim Praktikum im KiFaz

25.04.2018

Gelerntes anwenden beim Praktikum im KiFaz

Mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten war schon immer der Wunsch von Violetta Mroncz, weshalb sich die junge Frau aus Niedersachsen in Königsfeld zur Jugend- und Heimerzieherin ausbilden lässt. Diesen Ausbildungsweg gibt es in ihrer Heimat nicht, also hatte sie sich mehrere Schulen in ganz Baden-Württemberg angesehen. Ihre Entscheidung fiel auf die Zinzendorfschulen, denn „ich habe mich dort sofort wohl gefühlt“.



Da sie über keine einschlägigen Erfahrungen wie etwa ein Freiwilliges Soziales Jahr verfügt, besucht sie zunächst das einjährige Berufskolleg, bevor sie auf die Fachschule für Sozialwesen geht. Hier erwirbt sie fachliche und soziale Kompetenzen und kann sich - vor allem während des Praktikums - darüber klar werden, ob das wirklich der geeignete Beruf für sie ist.



Doch daran gibt es schon jetzt keine Zweifel. An zwei Tagen pro Woche und sowie in mehrwöchigen Blockpraktika tauscht sie ihr Klassenzimmer in Königsfeld gegen eine Schwenninger Wohngruppe des Kinder- und Familienzentrums Villingen-Schwenningen (KiFaz).



In dieser Vollzeiteinrichtung der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn leben momentan elf Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 18 Jahren. Violetta bereitet das Mittagessen vor und deckt den Tisch, nach dem Essen betreut sie die Lernzeit und begleitet die jungen Bewohner in ihrer Freizeit. „Mit den Jüngeren gehe ich bei gutem Wetter auf den Spielplatz oder Minigolfplatz, oft spielen wir auch Gesellschaftsspiele und abends lese ich ihnen eine Gute-Nacht-Geschichte vor.“



Die professionelle Distanz zu wahren war dabei gleich ihre erste Herausforderung. „Ganz am Anfang meines Praktikums wollten zwei Mädchen in mir eher eine Freundin sehen als eine Betreuerin“, berichtet die 21-jährige. Ihre Praxisanleiterin Ulrike Werder bestätigt, dass die Kinder und Jugendlichen oft versuchen, neue Mitarbeiter auf ihre Seite zu ziehen. „Sie klagen gerne, wie streng hier alles sei und manchmal versuchen sie auch, das Erzieherteam auszutricksen nach dem Motto – ‚der oder die andere hat es aber erlaubt‘.“ Dabei gelten für alle Bewohner die gleichen Regeln, jeder hat kleine Dienste wie etwa Geschirr abräumen oder das Wohnzimmer fegen.



Kritische Situationen kann Violetta Mronz gleich mehrfach thematisieren. Bei den regelmäßigen Teamsitzungen in der Wohngruppe oder auch mal zwischendurch im Büro bekommt sie sofort Rückhalt und Tipps. Ebenfalls werden die Beispiele und Erlebnisse - wie natürlich auch die ihrer Mitschüler - im Unterricht besprochen. „So lernen wir alle direkt aus der Praxis“, freut sie sich.



In der KiFaz-Wohngruppe arbeiten neben dem festen Team immer wieder Praktikanten, wenn auch seltener aus dem einjährigen Berufskolleg. „Ich kannte mich ja hier in der Gegend nicht aus und habe von den Zinzendorfschulen eine lange Liste mit möglichen Praktikumsstellen bekommen“, sagt die angehende Jugend- und Heimerzieherin. „Dieses Haus hat mit gleich gefallen, es hat so ein familiäres Erscheinungsbild.“



Und auch sie scheint gut ins Team zu passen: „Sie ist fachlich gut auf den Einsatz vorbereitet und hat auch die nötige persönliche Reife“, lobt Ulrike Werder. Außerdem hat Violetta Mronz im Hinblick auf die Arbeit mit jungen Menschen in der Natur nach der Schule eine Gärtnerlehre abgeschlossen. „Daher findet sie sich auch schon gut im Berufsalltag zurecht.“


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