Gelungenes Sommerkonzert zum Thema „Freiheit“
13.07.2013
Einen abwechslungsreichen Konzertgenuss bot am Samstag das diesjährige Sommerkonzert der Zinzendorfschulen im Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine. Musiklehrer Br. Michel zeigte erneut Geschick in der Planung und Auswahl der Stücke, die diesmal zum Großteil unter dem Motto „Freedom is coming!“ standen. Die Akteure ihrerseits bewiesen, dass sich die intensiven Proben in der die Musikwoche, welche dem Konzert voran ging, mehr als gelohnt haben.„Die Schülerinnen und Schüler verstehen das Motto sicher vorrangig im Sinne der Freiheiten, die ihnen die bevorstehenden Sommerferien bieten“, meinte der Schulleiter Br. Treude in seiner Begrüßung.
Doch ursprünglich war das Konzert für den Vorabend des diesjährigen Missionsfestes zum 150. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei in Surinam geplant, was sich vor allem im ersten Teil, den der Gospelchor mit beachtenswerter Präsenz gestaltete, widerspiegelte.
Das Traditional „Freedom is coming“ singend zog der Chor von beiden Portalen in den voll besetzten Kirchensaal ein, weiter ging es mit den Titeln „Oh Freedom“, „Free at Last“, und „Go Down, Moses“, bei welchem die beiden Neuntklässler Lennard Fiehn und Valentin Melvin an Saxophon und Klavier im Wechsel mit dem Chor eine jazzige Version der bekannten Melodie spielten.
Auch bei George Moustakis Liebeslied „Ma Liberté“, das am Ende dieses ersten Sets stand, bekam der Chor instrumentale Unterstützung, diesmal von einem Streichquartett mit Br. Ziegler, Sr. Richter, Torge Dieckmann und Vincent Federle.
Im zweiten Teil des Konzertes sangen die Chöre der fünften und sechsten Klassen drei Lieder aus dem Film „Die Kinder des Moniseur Mathieu“. Wie schon ihre Vorgänger beeindruckten auch sie durch ihren klangvollen Gesang, bei dem sowohl die Töne als auch die Aussprache sehr präzise waren. Auch sie wurden von dem Streichorchester begleitet, zusätzlich spielte Matthias Faller am Klavier. Br. Michel hat auch hier im Auftritt eine nette kleine Idee eingebaut: Wie in dem mehrfach preisgekrönten französisch-schweizerischen Film ließen auch im Kirchensaal die jungen Sänger zum Abschied Papierflugzeuge steigen.
Schließlich betrat das Blasorchester die Bühne und begeisterte die Zuhörer mit mitreißenden Titeln wie Astor Piazollas „Libertango“, Jay Chattaways „Spanish Fever“, und Jacob de Haans „Queens Park Melody“, die ebenso an den Soundtrack eines Kinofilms erinnerten wie der „Raider’s March“ aus den „Indiana Jones“-Filmen sogar einer ist.
Ein besonderer musikalischer Leckerbissen waren drei kurze Stücke für drei Pauken des amerikanischen Komponisten Robert Muczynski, mit denen der ehemalige Zinzendorfschüler Alexander Ott die drei neuen Pauken der Zinzendorfschulen, die von Elternbeirat und der Amos-Comenius-Stiftung gespendet wurden, erstmalig der Öffentlichkeit vorstellte.
„Die alten Pauken hatten wir vor vielen Jahren gebraucht gekauft“, erklärte Br. Michel am Rande des Konzerts die Notwendigkeit der Neuanschaffung. „Sie waren in drei verschiedenen Größen und von ihnen hatte ursprünglich nur eine die Möglichkeit, während eines Stückes schnell auf eine andere Tonhöhe umgestimmt zu werden, aber auch bei dieser war der Mechanismus inzwischen defekt. Brauchte man in einem Stück also mehr als drei Töne, hatte man ein Problem.“ Dieses Problem wurde aus der Welt geschafft, was die drei Stücke eindrucksvoll bewiesen. Per Pedal kann die Höhe verändert werden, während der Ton erklingt, was einen interessanten Effekt bewirkt.
Am Ende des gelungenen Konzert-Nachmittags ging es thematisch wieder deutlich zurück zum Thema „Freiheit“: Orchester und alle Chöre präsentierten gemeinsam den Gefangenenchor aus Giuseppe Verdis Oper „Nabucco“, zunächst auf italienisch und – als Zugabe unter stimmkräftiger Mitwirkung des Publikums – auf deutsch.