Glanzvolle Singstunde begeistert die Gemeinde
16.12.2011
Die Singstunde der Evangelischen Gesamtgemeinde ist ein Gottesdienst und deshalb bat der Schulpfarrer Br. Fischer das Publikum, das ja gleichsam auch zu den Mitwirkenden gehörte, eingangs darum, sich den Beifall bis zum Schluss aufzuheben. Das fiel angesichts der herausragenden Darbietungen nicht immer leicht, aber dafür wollte der Schlussapplaus kaum enden. Verdientermaßen, denn das Programm, das die beiden Musiklehrer Reinhard Ziegler und Johannes Michel mit Schülern, Eltern, Lehrern und Ehemaligen der Zinzendorfschulen erarbeitet hatten, war ein glanzvoller Höhepunkt der Vorweihnachtszeit.
Eingerahmt von verschiedenen Versionen des Händelschen „Hallelujah“ begeisterten verschiedene stimmkräftige Chöre und versierte Instrumentalisten unter anderem mit dem berührenden Stück „The first Noel/Pachebel’s Canon“, bei dem das traditionelle englische Weihnachtslied mit dem Kanon des barocken Komponisten Pachebel harmonisch kombiniert wurde.
Ebenfalls ein kostbares Kleinod der Musikgeschichte ist die „Pavane for a silent night“, eine äußerst gelungene Chorbearbeitung von Ravels „Pavane pour une infant defunte“, die mit großer Stimmkraft und sorgfältiger Akzentuierung vorgetragen wurde.
Das Zusammenspiel verschiedener Generationen wurde besonders schön bei dem traditionellen Stück „O Bethlehem, du kleine Stadt“ deutlich, das Chor und Unterstufenchor gemeinsam in der modernen Bearbeitung von Johannes Peter Gampl vortrugen. Während die Jüngsten die Melodie sangen, bildete der große Chor das rhythmische Gerüst des komplett a cappella dargebotenen Liedes.
Traditioneller waren da die Weihnachtslieder aus dem Gesangbuch, welche die Gemeinde zur Orgelbegleitung von Ulrike Brusch im Wechsel mit den Chor- und Orchesterdarbietungen sang.
Die Singstunde, die mit dem Medley und „Hallelujah“ aus Händels „Messias“ begonnen hatte, endete mit einer fulminanten Neubearbeitung, einer jazzigen Gospel-Version namens „Messiah: A Soulful Celebration“, an der mit Sicherheit auch der barocke Komponist seine helle Freude gehabt hätte: Mit frechen Bläsersätzen und mitreißendem Rhythmus verabschiedeten Chor und eine siebenköpfige Band das Publikum gut gelaunt in den vorweihnachtlichen Abend – allerdings nicht, ohne das Stück als Zugabe zu wiederholen. So mancher, der im vollbesetzten Kirchensaal nur noch einen Stehplatz ergattert hatte, war spätestens hier froh darüber, denn so war es möglich, bei diesem Stück dezent mit dem Fuß den Takt mitzuwippen.
Weitere Bilder
