Grandioses Konzert lässt Beethoven rocken
17.07.2022
Seine Musik wurde als Teil irdischen Kulturgutes extraterrestrischen Zuhörern zugänglich gemacht, vielen gilt er als erster Rockstar der Geschichte: 250 Jahre und 19 Monate nach seiner Taufe ist Ludwig van Beethoven immer noch hochaktuell. Das bewies das Sommerkonzert der Zinzendorfschulen, das dem Genie aus Bonn gewidmet war. Musiklehrer Br. Michel hat wieder einmal erfolgreich nach selten gehörten Arrangements gesucht und die Chöre der fünften und sechsten Klassen sowie das Blasorchester und Solisten durch ein witziges, unterhaltsames und erstaunliches Konzert voller Überraschungen dirigiert.
Gleich zum Auftakt verwöhnte das Blasorchester die Zuhörer im voll besetzten Kirchensaal mit „A Fifth of Beethoven“, einer Disco-Instrumental-Version aus den 1970er Jahren, die auf den berühmten ersten Tönen von Beethovens fünfter Symphonie basiert. Auch die „Corona-Version“ von „Für Elise“ überraschte. „Die ersten Noten des Originals haben nur einen halben Ton Abstand“, erklärte Johannes Michel und befand, das sei zu Corona-Zeiten deutlich zu wenig. Im Arrangement von Arno Lücker und ihm wurde dieser Abstand auf vier Töne erweitert – was dem Ganzen zwar einen verwirrenden, aber immer noch erkennbaren Charakter verleiht.
Der Chor der fünften Klassen führte das Publikum mit Beethovens Weltraumsonate hinauf zu den Sternen, bevor für den Mittelteil des Konzertes andere Komponisten auf der Setlist standen. Der Chor der sechsten Klassen trug gemeinsam mit den Solisten Henrik Frank und Jacob Häfner Theodor Fontanes Ballade von Archibald Douglas in einer Version von Br. Michel vor und den Bruno-Mars-Hit „Count on Me“, der von Br. Heil an der Percussion und Luis Peixoto Cordeiro an der Gitarre begleitet wurde.
Luis und seine Schwester Elisa Peixoto Cordeiro, die mit ihrer unfassbaren, gewaltigen Stimme begeisterte, ernteten überwältigenden Applaus und sorgten gleichzeitig für eine gewisse Sprachlosigkeit. „Die beiden haben beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert einen zweiten und dritten Platz gewonnen“, erklärte Br. Michel, „und wenn einen etwas daran verwundert, dann nur, dass es kein erster geworden ist.“ Im Gepäck hatten die beiden neben „My Demons“ von Starset, was ein Teil des Publikums bereits bei der Sommerserenade hören konnte, auch Ed Sheerans „Perfect“.
Der letzte Teil des Sommerkonzerts widmete sich wieder Ludwig van Beethoven. Zur Überraschung aller tauchte der Maestro (alias Br. Michel) sogar höchstselbst auf – und dirigierte in Rockermontur das Blasorchester, welches ein Chuck-Berry-Medley zum Besten gab, natürlich inklusive „Roll Over Beethoven“. Die Ode an die Freude gab es als Zugabe, bei der am Ende alle mitsangen.
Auf unserem YouTube-Kanal ginbt es ein Video mit einigen Ausschnitten aus dem Konzert.