Großes Interesse an beruflichen Schulen
15.11.2011
Infotag der beruflichen Zinzendorfschulen erstmals zweigeteiltZum ersten Mal haben die Zinzendorfschulen ihren jährlichen Informationsnachmittag über die verschiedenen Perspektiven, welche die beruflichen Schulen bieten, aufgeteilt. Während sich im Haus Katharina von Gersdorf Schüler und Eltern über das sozialwissenschaftliche und das wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium informierten, erfuhren im Erdmuth-Dorotheen-Haus die Interessenten alles über die Berufsfachschulen, das Berufskolleg für Praktikantinnen und Praktikanten sowie die Fachschule für Sozialpädagogik.
„Schule ist mehr als Unterricht“, erklärte der Schulleiter Johannes Treude den rund 100 Besuchern, die sich für die beruflichen Gymnasien interessierten. Es gehe auch um das Miteinander, wie es gleich zu Beginn die Jazzband demonstrierte. Hier spielen neben Schülern auch Lehrer, Ehemalige und gelegentlich Eltern mit.
Treude erläuterte die Besonderheiten des evangelischen Schulwerks, zu denen unter anderem der Morgensegen, die Stillen fünf Minuten und die Anrede „Bruder“ und „Schwester“ für die pädagogischen Mitarbeiter gehören. „Diese Anrede ist ein Versprechen“, so Treude, „die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu begleiten.“ Die Lehrer seien keine Gleichmacher, denn schon der Namensgeber des Königsfelder Schulwerks, Nikolaus Graf von Zinzendorf, forderte: „Man soll die Kinder nicht zu Kopien machen, sondern soll dem Lauf der Natur nachgehen.“
Viel entscheidender als Perfektion sei die Fähigkeit, selbst zu denken, zu arbeiten und zu lernen. Diese Fähigkeit werde durch Handlungskompetenz erreicht, die sich aus verschiedenen Elementen wie Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Fachkompetenz und personaler Kompetenz zusammensetzt. Letztere bedeutet, seine eigenen Schwächen zu kennen und mit ihnen umzugehen.
Die gleichen Grundsätze gelten an allen neun Schulzweigen der privaten Bildungsstätte. Deshalb formulierte auch Schulleiter Rainer Wittmann, der die an den zum mittleren Bildungsabschluss interessierten Schülern und Eltern begrüßte, es ähnlich: „Bei uns geht es darum, einen jeden nach seinem Vermögen zu bilden.“
Nach den umfangreichen Informationen und einer ausgiebig genutzten Fragerunde hatten alle Gelegenheit, sich in den verschiedenen Fachräumen umzusehen, Unterrichtsstunden, etwa in Kunst oder Wirtschaft live zu erleben und sich mit den Fachlehrern auszutauschen.
Bei beiden Teilen des informativen Nachmittags hatten Schülerinnen und Schüler kräftig zum Gelingen beigetragen, sei es durch Beschilderungen der Räume, anschaulichen Unterricht oder die Verköstigung mit Kaffee und Kuchen.