Grundlagen der Kinderernährung zur Vorbereitung auf Praktikum und Beruf
11.06.2024
Einmal im Jahr, bevor die Auszubildenden ihr Sommerpraktikum beginnen, organisiert die Leiterin der Fachschulen für Sozialpädagogik und Sozialwesen der Zinzendorfschulen, Sr. Bandholz, gemeinsam mit der Lehrerin und Ernährungsreferentin Sr. Helms eine Fortbildung zur Bewussten Kinderernährung (BeKi).
Den angehenden Erzieherinnen und Erziehern sowie Jugend- und Heimerzieherinnen und -erziehern soll Kompetenz für Essen und Trinken vermittelt werden, bevor ihr Sommerpraktikum in Kindertagesstätten und anderen Betreuungseinrichtungen startet.
Das Essen hat dort inzwischen einen großen Stellenwert. „Die Mahlzeiten haben in den vergangen 20 Jahren stark an Bedeutung gewonnen“, konnte Birgit Helms feststellen, die schon viele Jahre lang an den Zinzendorfschulen unter anderem in der Lehrküche unterrichtet.
Sie ist für den praktischen Teil zuständig und erklärt den Schülerinnen und Schülern, worauf sie in Sachen Hygiene und Umgang mit den Werkzeugen wie Messer und Gemüseschäler achten müssen, aber auch bei den Rezepten selbst. „Im Internet gibt es viele Vorschläge für Kinderernährung, die aber zum Teil mit Vorsicht zu genießen sind.“ Es würden entweder die Mengenangaben nicht stimmen oder die Mahlzeiten enthalten zu viel Zucker und Fett.
Dann dürfen sie sich die Auszubildenden eines der vorgeschlagenen Rezepte aussuchen, die sie in kleinen Teams zubereiten. In der gut ausgestatteten Lehrküche entstehen lustige Segelboote aus Paprika und Gurken, getrocknete Apfelringe, Käse-Spieße, Tee-Limonade und vieles mehr. Frische Kräuter wie Schnittlauch, Pfefferminze, Petersilie oder Colakraut holen sie frisch aus dem Schulgarten.
Während eine Gruppe in der Lehrküche Leckereien zubereitet, beschäftigt sich die andere mit der Theorie. Die Gruppen wechseln nach der Halbzeit, sodass alle die gleichen Erfahrungen sammeln können. Die Ernährungsreferentinnen Edith Kirner und Linda Hackenjos vermitteln den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von Essen und Trinken und erklären den Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten. „Dabei geht es auch um die kulturellen Aspekte“ erklärt die BeKi- Koordinatorin des Schwarzwald-Baar-Kreises, Kirner. „Nicht in jeder Familie kommen zum Frühstück Brötchen und Marmelade auf den Tisch.“ Schon innerhalb Deutschlands gebe es große Unterschiede, was die Essgewohnheiten angeht. So sind die in Baden-Württemberg beliebten Linsen mit Spätzle in anderen Bundesländern nur selten zu finden.
In den Fachschulen für Sozialwesen und Sozialpädagogik wird Essen und Trinken als pädagogische Aufgabe angesehen, bei der es nicht nur ums Sattwerden geht. Den Kindern soll Freude und Spaß beim Probieren neuer Gerichte vermittelt werden, die angehenden Erzieherinnen und Erzieher sind dabei Multiplikatoren und Vorbilder.