Hebamme berichtet aus Isoko
16.03.2016
Knapp 1500 Euro hatten die Klassen 5-7 sowie die Mitarbeiter der Zinzendorfschulen bei der Weihnachtskollekte für Waisenkinder im tansanischen Isoko Hospital gesammelt, in dem immer mal wieder Freiwillige der Herrnhuter Missionshilfe arbeiten.Ende vergangenen Jahres war auch die Hebamme Christiane Klingner aus Königsfeld für zwei Monate dort, um ihr Wissen weiterzugeben. Jetzt zeigte sie den Klassen 6 und 7 der Zinzendorf-Realschule bei einem spannenden Dia-Vortrag, wie es dort aussieht und wie der Alltag abläuft. „Wenn jemand in dieses Krankenhaus kommt, muss immer ein Angehöriger dabei sein, um ihn zu verpflegen und die Bettwäsche zu waschen“, erklärte sie. Die Patienten lägen in Zimmern mit acht bis zehn weiteren Kranken und müssen ihre Decken selbst mitbringen.
Christiane Klingner zeigte Bilder von einem Gottesdienst, der in Tansania schon mal 4-5 Stunden dauern kann und von Konfirmanden, die sich schön herausgeputzt, aber ihre Schuhe schon mal vorausschauend ein paar Nummern zu groß gewählt haben.
Ebenfalls ein paar Jahre zu früh dran sind viele Mädchen mit ihrer Elternrolle: „In Tansania werden viele Teenager schwanger, weil sie dort erst aufgeklärt werden, wenn es für viele schon zu spät ist.“ Durch die Baby-Pause seien viele Schülerinnen auch schon Anfang 20, wenn sie ihren Abschluss machen.
Das dem Krankenhaus angegliederte Waisenprojekt ermöglicht elternlosen Kindern den Schulbesuch und eine Ausbildung. Rund 1900 Waisen in der Region werden derzeit betreut, die Spenden finanzieren hauptsächlich Schulgebühren, Schuluniformen und Materialien oder auch mal eine nötige Operation. Aber den Kindern werden auch praktische Fähigkeiten wie die Hühner- oder Bienenzucht beigebracht, andere erlernen die Herstellung von Schmuck, so dass sie nicht vollständig auf fremde Hilfe angewiesen sind.