Herz und Herz vereint zusammen – Gemeinsame Musikwoche zweier Zinzendorfschulen
01.10.2024
Die Musikwoche zum 300-jährigen Jubiläum der Schulen der Herrnhuter Brüdergemeine brachte Jugendliche und Erwachsene zweier Zinzendorfschulen aus Baden-Württemberg und Sachsen zusammen – inklusive eines Auftritts in der Dresdner Staatskanzlei.
Ein so großes, schulübergreifendes Projekt hat es in der Bildungsgeschichte der Schulen noch nicht gegeben: 58 Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Ehemalige sowie Freunde der Zinzendorfschulen aus Schulorchester, Blasorchester und Jazz-Pop-Band sind unter der musikalischen Leitung der Musiklehrer Br. Heil und Br. Michel nach Herrnhut gereist, um mit Schülerinnen und Schülern der dortigen Zinzendorfschulen eine Woche lang gemeinsam zu musizieren.
So haben insgesamt 140 Ensemblemitglieder gemeinsam geprobt und vier Konzerte gegeben: vor den Schulgemeinschaften der Johann-Amos-Comenius-Schule Herrnhut und der Evangelischen Zinzendorfschulen Herrnhut, vor der sächsischen Staatskanzlei, sowie für die große Öffentlichkeit im Herrnhuter Kirchensaal.
Für den Auftritt in der Staatskanzlei ging es am Donnerstag mit drei Bussen und zwei Transportern für die Instrumente nach Dresden. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der Chef der Staatskanzlei Conrad Clemens (CDU) wurden in der Kuppelhalle mit ihrer großartigen Akustik mit der Herrnhuter Sonate begrüßt.
Kretschmer verwies auf das überregional verbindende Gedankengut der Brüdergemeine, für das mittlerweile vier Orte der Brüdergemeine mit dem Welterbe-Titel ausgezeichnet sind. Sr. Terno, pädagogische Gesamtleiterin der Königsfelder Zinzendorfschulen, ging auf die Geschichte und die Verbindung der deutschen Zinzendorfschulen ein, welche durch die gemeinsame Musikwoche unterstrichen wurde.
Zurück in Herrnhut standen am Tag darauf die Generalproben und die beiden größten Konzerte der Woche auf dem Programm. Das Mittagskonzert wurde vor den Mitarbeitenden, Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Zinzendorfschulen gespielt, die sich mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen bedankten. Beim großen öffentlichen Abschlusskonzert am Abend wurde erstmals das gesamte erarbeitete Repertoire präsentiert.
Das Programm war ein bunter Mix aus Klassikern wie Händels „Feuerwerksmusik“ und Elgars „Pomp and Circumstance“, aus Stücken mit engem Bezug zu Herrnhut wie „Der Friede Gottes“ und die „Herrnhuter Sonate“ sowie modernen Popsongs von Johannes Oerding und den Fantastischen Vier. Ein besonderes Lied war „Herz und Herz vereint zusammen“, dessen ursprünglicher Text von Ludwig Graf von Zinzendorf stammt. Auf die bekannte Weise hatte Musiklehrer Johannes Michel einen Orchestersatz und weitere Stimmen komponiert. Ein Freund des brüderischen Schulwerkes hatte passend zum 300-jährigen Jubiläum einen neuen Text darauf gedichtet.
„Herz und Herz vereint zusammen“, „An guten Tagen“, „Zusammen“ – die Titel dieser Lieder stellten sich als Motto für die ganze Woche heraus. Da waren diejenigen, die selbst in den Pausen und nach dem Abschlusskonzert die Instrumente nicht beiseitelegen konnten, weil es zu viel Spaß gemacht hat.
Der Schulleiter der Evangelischen Zinzendorfschulen Herrnhut, Lucas Glombitza, sollte also Recht behalten, als er am ersten gemeinsamen Tag prognostizierte, dass am Ende der Woche alle ziemlich platt, aber vor allem glücklich sein würden. Die Königsfelder, die hin und zurück insgesamt fast 24 Stunden unterwegs waren, bestätigten das: „Alle im Bus waren der Meinung, dass die Erlebnisse der Musikwoche jeden einzelnen Kilometer wert waren“, so Br. Heil.
Fotos: Evangelische Zinzendorfschulen Herrnhut und Teilnehmende der Musikwoche