In der Ruhe liegt die Kraft: Interreligiöser Fachtag bietet Anstöße und Erfahrungen

15.10.2019

Beten, preisen, danken, meditieren – was ist der Unterschied und was macht es mit einem? Wie beten Angehörige der großen Weltreligionen und welche anderen Möglichkeiten gibt es zur Kommunikation mit Gott? Diesen und weiteren Fragen sind die angehenden Erzieherinnen und Erzieher, die sich an den Fachschulen für Sozialpädagogik und Sozialwesen der Zinzendorfschulen ausbilden lassen, während der Interreligiösen Fachtagung „In der Ruhe liegt die Kraft“ nachgegangen.

„Es ist Tradition bei uns, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler jedes Jahr jahrgangsübergreifend an einem Projekttag mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen“, erklärte die Abteilungsleiterin der Fachschulen, Sr. Schoo-Schemmann. Dabei gehe es darum, theoretische Grundlagen mit einem starken Praxisbezug zu erarbeiten.

Beim diesjährigen Interreligiösen Tag ging es um religiöse Anstöße und Erfahrungen, die mit einem Vortrag der Tübinger Religionswissenschaftlerin Alexandra Wörn eingeleitet wurden.

In verschiedenen Workshops näherten sich die Teilnehmenden anschließend einer großen Bandbreite an Themen. Sie lernten die Hintergründe und Rituale vom muslimischen und jüdischen Gebet kennen, erfuhren von einem Claretiner-Pater vom Leben im Kloster und dem Stundengebet, machten buddhistische Übungen der Stille und setzten sich mit den Taizé-Gesängen auseinander. Dabei waren die Workshops für einige Teilnehmer sogar ein Ersatz für die eigene Reise in die Ferne. „Ich wollte schon immer nach Taizé“, sagte Julia aus der BKSP1, „bislang hat es noch nicht geklappt, aber hier bekomme ich einen Eindruck davon.“

Andere beteten beim Abschreiten eines Labyrinths, tanzend oder setzten sich auf künstlerische Weise mit ihrer Spiritualität auseinander. In den Workshops stellte sich heraus, dass die Stille religionsübergreifend eine große Rolle spielt. Während viele der Workshops Hintergrundwissen vermittelten, gaben andere den Schülerinnen und Schülern konkrete Ansätze mit in die Hand: Sie lernten beispielsweise Stilleübungen kennen, die sie in der Kita einsetzen können oder wie sie Jugendlichen helfen, Selbstvertrauen aufzubauen.