Indischer Schulleiter besucht die Zinzendorfschulen
15.06.2015
Eine weitere Anreise als Meena und Elijah Gergan haben Gäste an den Zinzendorfschulen selten. In der vergangenen Woche besuchte das Ehepaar aus der nordindischen Region Ladakh das Schulwerk mit Internat im Schwarzwald. Beide sind seit vielen Jahren Gemeindepfarrer und Elijah Gergan ist zudem Direktor einer Schule in Leh, die ebenfalls zur Herrnhuter Brüdergemeine gehört. Mit mehr als 1000 Schülern ist sie ebenso groß wie die Zinzendorfschulen. Auch dort werden Schüler aller Religionen unterrichtet und wie ihr Königsfelder Pendant hat auch die Schule in Leh einen hervorragenden Ruf. In der Pause konnte Elijah Gergan beobachten, dass die Kinder hier die gleichen Spiele spielen wie in Indien.Und dennoch gibt es große Unterschiede. „Wir haben viel weniger Platz“, sagte der indische Schulleiter, der sich während seines dreitägigen Besuchs in Königsfeld auch mit seinem deutschen Kollegen Br. Treude ausgetauscht hatte.
An seiner Schule in Indien seien die Klassen wesentlich größer und die Räume viel kleiner. Auch der weitläufige Campus beeindruckte ihn. „Bei gleicher Schülerzahl ist die Schule in Königsfeld etwa fünf Mal so groß wie unsere.“
Während die Missionsschule in Leh ringsherum eingezäunt ist, überraschte Elijah Gergan die offene und freundliche Atmosphäre, die er auch im ganzen Ort empfunden hat. „Hier weht ein Geist von Freiheit“, stellte er nicht nur in Hinblick auf die Fahnen zu den Menschenrechten fest, die derzeit im Kurpark gehisst sind.
Gleich am ersten Tag erlebte das Pfarrerehepaar eine freudige Überraschung. Beim Mittagessen im historischen Speisesaal kam eine Internatsschülerin auf sie zu, die drei Jahre in Indien gelebt hatte und sogleich die Gelegenheit ergriff, die Gäste mit Fragen zu überhäufen. Später begegneten sie einer Klasse mit angehenden Erziehern und kurz bevor sie nach Bad Boll weiterfuhren, besuchten Meena und Elijah Gergan noch das Sportfest der Unterstufe.
Neben den Zinzendorfschulen werden die Besucher aus Indien ein weiteres Erlebnis im Gedächtnis behalten. „Schwarzwälder Kirschtorte bekommt man überall auf der Welt, sogar in Leh“, sagt Elijah Gergan, „aber in Königsfeld konnten wir sie zum ersten Mal dort essen, wo sie erfunden wurde: Im Schwarzwald.“