Jahresrückblick 2012
30.01.2013
Eine gute Schule sorgt nicht nur für eine fundierte Bildung ihrer Schüler, sondern auch für deren berufliche Perspektiven. Diesem Aspekt haben sich die Zinzendorfschulen im vergangen Jahr besonders verschrieben. Immer wieder besuchten Lehrer der verschiedenen Schularten mit ihren Schülern Betriebe in der Region und knüpften Kontakte zu Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen.In geballter Form konnten sich die Schüler auf der Messe Campus Comenius der Zinzendorfschulen informieren, die mit 31 Ausstellern mehr als doppelt so groß war wie bei der Premiere im Jahr zuvor. Auch die Bildungspartnerschaft mit dem Triberger Energieversorger EGT kommt der frühen beruflichen Orientierung der Schüler zugute.
Viel hat sich im Bereich der Internate getan: Zwei neue Internate, ein Fußballinternat und ein Golfinternat, sollen helfen, die Auswirkungen des demografischen Wandels abzufedern. Dieser Wandel hat zusammen mit den Veränderungen der bildungspolitischen Landschaft dazu geführt, dass das Haus Spangenberg seit den Sommerferien kein Vollzeit-Internat mehr ist. Die Jungen der Oberstufe wohnen jetzt im Haus Christian Renatus, die Mädchen, die zuvor dort lebten, sind ins EDH gezogen. Dafür hat das Tagesinternat jetzt im Haus Spangenberg mehr Platz.
Im sozialen Bereich waren die Zinzendorfschüler engagiert wie eh und je. Für Realschüler steht das Projekt Soziales Engagement schon seit Jahren auf dem Stundenplan. Hierbei suchen sich die Kinder selbst eine Stelle für ein Sozialpraktikum, sei es im Kindergarten, bei einer kinderreichen Familie oder im Bereich der Nachbarschaftshilfe. Viele Schüler haben sich für ein Praktikum mit Senioren entschieden und profitierten von der nicht nur räumlichen Nähe zum CBH. Die Internatsschüler machten ein zusätzliches Sozialpraktikum im CBH, bei dem sie Senioren im Umgang mit Computern schulten oder zum Vorlesen und Spielen in das Alten- und Pflegeheim gingen.
Auch wenn die Lehrer und Erzieher der Zinzendorfschulen viele Impulse zu sozialem Handeln geben, kommen doch auch immer wieder Schüler selbst mit neuen Ideen, wie beispielsweise der Beteiligung an der bundesweiten Aktion "Luftpost für Afrika". Hierbei verkaufte die SMV Luftballons, die gleichzeitig in den verschneiten Mai-Himmel aufstiegen - und es trotzdem zum Teil bis in die Schweiz schafften. Der Erlös ging an ein Schulprojekt in Uganda und auch die Zinzendorfschüler konnten sich freuen: Als die Schule, von der die meisten Karten zurückgeschickt wurden, gewannen sie ein HipHop-Konzert der Gruppe Culcha Candela.
Bessere Startbedingungen hatten die Luftballons, die beim großen, bunten, fröhlichen Schulfest kurz vor den Sommerferien in den blauen Himmel stiegen. Sie trugen den Ruf der Zinzendorfschulen bis weit in den Schwarzwald hinaus. Auch ansonsten galt die Devise Woody Allens: "Das Leben besteht zu drei Vierteln daraus, sich sehen zu lassen." Ein Werbespot in der Schwarzwaldbahn zeigte Bahnreisenden zwischen Offenburg und Konstanz das Spektrum des Königsfelder Schulwerks, der Internetauftritt bekam einen frischen Anstrich und auch im sozialen Netzwerk "Facebook" sind die Zinzendorfschulen jetzt aktiv.
Hier erfahren Internet-Nutzer immer sofort, was es Neues gibt und können meistens noch am Premierenabend Fotos der Theaterinszenierungen oder der Schulkonzerte sehen. Im vergangenen Jahr etwa vom Herbstkonzert unter dem Motto "Amerikaner in Königsfeld" oder dem Frühjahrskonzert, das ganz im Zeichen von Tschaikowskys "Schwanensee" stand. Die verschiedenen Theater-AGs und -kurse zeigten wieder eine große Bandbreite, angefangen beim niedlichen "Bürstentheater" einer sechsten Klasse bis zu einer Adaption von Michael Endes Parabel vom tyrannischen Nashorn Norbert, das die angehenden Erzieher auf die Bühne brachten.
Auf schwieriges Terrain wagte sich der erste Literatur-und-Theater-Kurs mit der Inszenierung von Brechts "Leben des Galilei" - und meisterte diese Aufgabe ebenso bravourös wie die Theater-AG, die Shakespeares "Sommernachtstraum" zeigte und die Oberstufen-Theater-AG mit Anouilhs "Antigone".
Auch die bildenden Künste präsentierten sich in diesem Jahr der Öffentlichkeit: Werke von Oberstufenschülern wurden zum Schulfest in den Foyers vom HKG und vom Jan-Hus-Haus gezeigt. Das Jahr mit dem "Doppel-Jahrgang", in dem 168 Abiturienten von G8, G9, dem mittlerweile 20 Jahre alten Sozialwissenschaftlichen Gymnasium und dem Wirtschaftsgymnasium ihre allgemeine Hochschulreife erlangten, war ein aufregendes Jahr, in dem auch viele Projekte angeschoben wurden, die in den nächsten Monaten realisiert werden. Es bleibt also spannend.