Kita-Praktikum auch während der Notbetreuung

04.02.2021

Der St. Georgener Kindergarten Pusteblume ist derzeit nur für eine Notbetreuung geöffnet. Statt 60 Kindern werden in der Einrichtung neun betreut und selbst von denen ist oft nur ein Teil da. „Gestern waren zum Beispiel nur drei Kinder hier“, so die Leiterin der Einrichtung, Dagmar Bresinski. Die Gruppeneinteilung wurde aufgehoben, so dass alle zusammen in der Halle, die zum Teil mit Matten ausgelegt ist, spielen und toben dürfen. Neben den Erzieherinnen sind auch immer Praktikanten in der Kita, „aber während der Notbetreuung dürfen nur angehende Erzieher ein Praktikum machen“, so Dagmar Bresinski. „Wir nehmen zurzeit keine Realschüler oder Gymnasiasten und auch der Boy’s Day fällt aus.“

Einer der Praktikanten ist Aaron Schmitz, der das Berufskolleg für Sozialpädagogik besucht. Seit September schon absolviert er seine beiden wöchentlichen Praxistage im Kindergarten Pusteblume, ebenso wie derzeit sein achtwöchiges Blockpraktikum. „Dadurch, dass gerade so wenig Kinder hier sind, kann man besser auf die einzelnen eingehen“, sagt er. „aber natürlich ist es schon sehr schade für die Kinder, dass sie nur mit wenigen spielen können.“

Den Kontakt zu ihren Freunden verlieren die Jungen und Mädchen aber trotzdem nicht. Dreimal die Woche gibt es einen virtuellen Morgenkreis als Zoom-Konferenz, es ist sogar eine Online-Fastnacht geplant. „Dann gibt es jedes Mal ein großes ‚Hallo‘“, berichtet Dagmar Bresinski.

Die anwesenden Kinder und Erzieher halten sich gut an das Hygienekonzept, welches unter anderem vorsieht, dass morgens alle erst einmal ins Badezimmer gehen und sich die Hände waschen, bevor es mit dem Spielen losgeht. „Sie achten gegenseitig aufeinander und fragen ‚Hast du dir schon die Hände gewaschen?‘“, konnte die Erzieherin beobachten. „Dadurch, dass ihre Eltern nicht mit ins Gebäude kommen dürfen, lernen Kinder sehr viel Eigenverantwortlichkeit.“

Weil es nicht so viele männliche Erzieher gibt, ist Aaron für die Kinder etwas ganz Besonderes. Er liest ihnen vor, spielt mit ihnen und beobachtet sie. Zu seinen Aufgaben gehören auch mal handwerkliche Aufgaben wie das Zusammenbauen des Kaufladens, den die Einrichtung zu Weihnachten bekommen hat.

Aaron hatte zunächst eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker begonnen, was ihm aber nicht viel Freude bereitete, weil er lieber mit Menschen zu tun hat. Die Entscheidung, Erzieher zu werden, ist für ihn die richtige und er ist froh, dass er im Kindergarten Pusteblume sein Praktikum machen darf. „Es macht super viel Spaß.“

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