"Königsfelder Sternengeflüster" vorgestellt

05.11.2018

Sie hängen vor der sächsischen Vertretung in Brüssel und in der Kuppel der Dresdner Frauenkirche, im Kanzleramt in Berlin, auf dem Sternberg in Palästina, in der Lübecker Altstadt, in Südindien, natürlich in Herrnhut und seit den 1970er Jahren in großer Zahl in Königsfeld: Die Herrnhuter Sterne.



Vor mehr als 160 Jahren an einem Internat der Evangelischen Brüdergemeine erfunden und auch dazu genutzt, um Schülern geometrische Formen zu vermitteln, ist diese Urform aller Weihnachtssterne heute in aller Welt bekannt. Und fast jeder verbindet mit dem Stern eine persönliche Geschichte. Diese haben Schulpfarrer Br. Fischer und Hans Rohrbach, ehemaliger Internatsschüler, Erzieher und Kurgeschäftsführer von Königsfeld, in einem Buch zusammengetragen, das sie vor den Herbstferien vorgestellt hatten.

Darin sind Geschichten von 39 Autoren aus aller Welt nachzulesen, die verschiedene Aspekte des Sterns zeigen.

„Dabei geht es nicht nur um eine romantisch-verklärte Sicht, sondern er hat auch etwas Politisches und steht für Frieden, für das Miteinander“, sagte Pfarrerin Benigna Carstens von der Direktion der Herrnhuter Brüdergemeine, die bei der Buchpräsentation auch ein Grußwort sprach.



Sr. Pfeiffer, deren damalige 6R vor zwei Jahren 20 von der Herrnhuter Sterne GmbH gesponserte Sterne in allen Farben und Größen zusammensetzte, erzählte in ihrer Geschichte, wie die Klasse auch einen Stern komplett selbst gebaut hat. Dabei war jeder für einen Zacken verantwortlich und in der Adventszeit leuchtet dieser im Klassenzimmer. „Somit ist er ein ganz besonderes Symbol für die Klassengemeinschaft.“

Unter der Anleitung von Sr. Helms hat die Klasse für die Verpflegung bei der Buchpräsentation gesorgt und den Gästen Häppchen und Sekt gereicht.

Der stellvertretende Bürgermeister und ehemalige Zinzendorf-Lehrer Bernd Möller erinnerte sich an einen Stern, der in seiner Kindheit in Jena in seinem Zuhause leuchtete – obwohl seine Familie nicht der Brüdergemeine angehörte. Der Stern war rot und sein Vater sagte: „Das ist vielleicht in dieser Zeit gar nicht so schlecht.“



Von Hans Rohrbach erfuhren die Zuhörer im Helene-Schweitzer-Saal, dass in den 1970er Jahren in ganz Königsfeld nur ein einziger Stern draußen hing. Mittlerweile sind es 30 Stück, welche in der Adventszeit den Ort schmücken. Sie werden von den Geschäftsinhabern gekauft, währen die Gemeinde die Kosten für Strom, Auf- und Abhängung sowie die Lagerung übernimmt. „1976, als wir die ersten Sterne aus Herrnhut bestellten, mussten wir sie über Hamburg schicken lassen“, erinnerte er sich. „Eine direkte Lieferung war aus der damaligen DDR nicht möglich.“



Das Buch „Königsfelder Sternengeflüster“ ist ausschließlich im Laden „Drei mal Vier" am Königsfelder Zinzendorfplatz erhältlich. Vom Verkaufspreis in Höhe von 11,90 Euro geht ein Euro an das Projekt „Sternberg", das in Palästina Kinder und Jugendliche mit Behinderungen unterstützt und fördert.


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