Kopf-Kino für die Kinder

16.07.2014

Kopf-Kino für die Kinder

Reden, singen, lachen, schreien, rufen, weinen – das ist die normale Geräuschkulisse in Kindertagesstätten. Das Zuhören dagegen fällt vielen schwer und muss oft erst erlernt werden. Daher hat die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS) vor rund zehn Jahren das Projekt „Ohrenspitzer“ ins Leben gerufen, mit dem das Hören und Zuhören von Kindern gefördert wird. Dafür gibt es eine ganze Palette an Möglichkeiten wie Klangcollagen, Experimente mit Schall, Hörspaziergänge oder aber auch die Produktion von Hörspielen.
Wie das geht, lernen derzeit die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik der Zinzendorfschulen. Die Ohrenspitzer-Referentin Cornelia Dziedzina-Langrock zeigt den angehenden Erziehern, wie sie später gemeinsam mit Kindern kleine Hörspiele produzieren können. Eine erste Idee steht dabei am Anfang, das kann eine eigene sein oder aber auch ein Kinderbuch, das als Vorlage dient.
Mit Kinderreimen haben die Schülerinnen und Schüler ihre ersten Gehversuche im Bereich der Hörspielproduktion gemacht und das PC-Programm kennengelernt, mit dem sie die verschiedenen Tonspuren schneiden und die Dialoge mit Musik untermalen. In kleinen Gruppen üben sie die Texte aus selbstgeschriebenen Drehbüchern, spielen Geräusche ein und Melodien auf verschiedenen Instrumenten. „Es ist bestimmt interessant, das später mal mit Kindern umzusetzten“, sagt Waldemar Zeeb, der mit drei Mitschülerinnen an einem Hörspiel nach einem Kinderbuch  arbeitet.  
„Die angehenden Erzieher lernen bei dieser Fortbildung, wie sie selbst Arbeitsmaterial herstellen können“, erklärt die Referentin. Diese Fortbildungen waren in den ersten Jahren nur in Kindertagesstätten angeboten, erst seit kurzem werden zusätzlich Multiplikatoren geschult, um Kindern Sicherheit im Umgang mit akustischen Medien zu vermitteln und ihren Hörsinn zu schärfen.
„Dem Lärm um uns sind wir ständig ausgesetzt, Verkehrsgeräusche, Beschallungen im Supermarkt und andere Hintergrundgeräusche sind im Alltag überall. Die Ohren aber können wir nicht schließen, deshalb lernt der moderne Mensch viel eher das Weg- denn das Zuhören“, so der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, Thomas Langheinrich, im Ohrenspitzer-Bericht Baden-Württemberg. Dabei sei derjenige, der richtig zuhören kann, in jeder Kommunikationssituation im Vorteil: „Hören und Zuhören sind die Basiskompetenzen für eine gute,gelingende Kommunikation – so elementar wie das Lesen, Schreiben und Rechnen!“

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