Kostproben der darstellenden Künste
08.07.2015
Mit zwei kurzen Präsentationen zeigten angehende Erzieherinnen und Erzieher sowie Gymnasiasten der Zinzendorfschulen ihren Mitschülern und Lehrer, woran sie in den vergangenen Monaten gearbeitet hatten. Der Literatur-und –Theaterkursus zeigte – leider nur einen Ausschnitt – des prämierten Theaterstücks, „Verrücktes Blut“, in dem eine Lehrerin an einer Brennpunktschule mit ihrer Klasse „Die Räuber“ spielen will. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Kids haben alles Mögliche im Kopf, nur nicht Schiller. Die arme Lehrerin (brillant dargestellt von der Theaterpädagogin und Schauspielerin Martina Duffner, die sich derzeit an den Zinzendorfschulen zur Jugend- und Heimerzieherin qualifizieren lässt) müht sich redlich mit einer Mischung aus Verzweiflung und Geduld, während ihre Schüler, deren Dialoge locker ein Slangwörterbuch für Gossensprache füllen könnten, sie bestenfalls ignorieren.
Ihre Auseinandersetzungen sind nicht nur verbaler Art und bei einer Rangelei fällt plötzlich eine Pistole aus einer Tasche. Die Lehrerin nimmt sie an sich und von dem Moment an ändert sich alles. Mit vorgehaltener Waffe zwingt sie die Klasse, ihr zuzuhören. „Ich habe eine einzige Aufgabe für euch“, schreit sie, während hin und wieder ein Schuss fällt, „Ihr haltet einmal eure Fresse, nur ein einziges Mal.“
„Die Komödie ist sehr lang“, erklärte der Theaterpädagoge Br. Knieß, der gemeinsam mit Br. Hering den Theater- und Literaturkursus leitet, „so dass wir es nicht geschafft haben, sie bis heute vollständig zu erarbeiten.“ Im kommenden Frühjahr soll es jedoch das komplette Stück aufgeführt werden. Der Auszug war so vielversprechend und zeigte so hervorragende schauspielerische Leistungen, dass man sich schon jetzt darauf freuen kann.
Zuvor hatten sich die angehenden Erzieherinnen und Erzieher der Klasse 1BKPR im Wahlfach mit der Geschichte und Gegensatz von Musik und Tanz auseinandergesetzt. Unter der Leitung von Sr. Grässlin ist eine spannende Gegenüberstellung von barocker und zeitgenössischer Tanzkunst entstanden. Die historischen Tänzer treten dabei nacheinander durch einen Spiegel und reihen sich schließlich in die völlig gegensätzliche Choreografie ihrer modernen Kollegen ein.