Märchenkartell bringt Publikum zum Lachen

09.04.2011

Märchenkartell bringt Publikum zum Lachen

Angehende Erzieher inszenieren Märchenparodie im Haus des Gastes

Es waren einmal ein paar Märchen, die nicht mehr so ganz up to date waren. Da kam die gute Fee mit ihrem Zauberstift und schrieb sie um. Heraus kam die überaus vergnügliche Parodie „Das Märchenkartell“, das stellenweise einen Tick dichter an der Gegenwart ist als die bewährten Vorlagen der Gebrüder Grimm. Die angehenden Erzieher der Fachschule für Sozialpädagogik brachten mit dem amüsanten Stück der bayerischen Mathe- und Chemielehrerin Elisabeth Dünzl am Freitag im gut besetzten Haus des Gastes ihr Publikum immer wieder zum Lachen.

Hier fällt Schneewittchen (Nathalie Kühn) nicht mehr einem vergifteten Apfel zum Opfer, vielmehr spekuliert Lina Überall (Julia Meister), Moderatorin des Boulevard-Magazins „Donner“, ob ihr Schicksal nicht doch auf einen Ärztefehler des Schönheitschirurgen Prof. Dr. Dr. Silikonka (überzeugend: Jabin Jäckle) zurückzuführen ist, der mit Botox und Silikon der Natur ein wenig nachgeholfen hat. Oder ist gar Schneewittchens eigene Mutter schuld, weil die Tochter sie vom Thron der Schönheitskönigin gestoßen hat.

Jedenfalls liegt Schneewittchen jetzt im Koma und kann die sieben Zwerge nicht mehr betütteln, die  - bevor sie den Verlust bemerken - pausenlos maulen: „Schneewittchen, ich habe Hunger“, „Schneewittchen, bring mir mal ein Bier“, „Schneewittchen, wo sind meine Hausschuhe?“

Die Unternehmens- und Finanzberatungsagentur McRumpel & Stiehlts weiß Rat: Das von ihrer Stiefmutter (Katrin Schwager) und deren Töchtern (Katharina Weisser und Angelina Born) ausgenutzte Aschenputtel (Giusi Eichsteller) vermittelt es als Haushälterin bei den sieben Zwergen. Außerdem entwickeln die Profis um McRumpel (Tabitha Niebel) und Dr. Jamie Wolf (Madeline Knipp) aufgrund einer Weissagung des Orakels von Wolkenheim, der wunderbar französelnden Madame Claire Hollée (nett kokett: Jasmin Kaiser), dass nur der „perfekte Kuss“ Schneewittchen retten kann, ein ausgefeiltes Marketingkonzept, das den sieben Zwerge zu Reichtum verhilft. Als besonders lukrative Einnahmequelle  entpuppten sich die gut besuchten Kuss-Seminare.

Prinz Harro (Tineke Henrich) schafft es schließlich, Schneewittchen zu erretten, auch sein Freund Prinz Leonhart von der Apfelscheibe zur Schaumgurke (Kerstin Bucher) findet noch sein Aschenputtel und so gibt es am Schluss eine königliche Doppelhochzeit. Wie schon Lina Überall immer wieder optimistisch bemerkte: Ende gut, alles gut!

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