Martina Braun, MdL, diskutiert mit Gemeinschaftskunde-Leistungskurs
25.11.2022
Am Tag der Freien Schulen, den die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Baden-Württemberg (AGFS) in diesem Jahr zum achten Mal organisierte, schenkte die Landtagsabgeordnete des Schwarzwald-Baar-Kreises, Martina Braun dem Gemeinschaftskunde-Leistungskurs des Zinzendorfgymnasiums eine Stunde ihrer Zeit. Die Schülerinnen und Schüler hatten vorab viele Fragen an die Grünen-Politikerin vorbereitet. Sie wollten zum Beispiel wissen, wie ihr Tagesablauf aussieht, was sie konkret für die Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs unternimmt und ob aus ihrer Sicht Elektromobilität trotz all ihrer Nachteile - wie der dafür nötigen seltenen Erden - alternativlos sei.
Das geplante landesweite Jugendticket sowie der Zusammenschluss der Nahverkehrsverbünde des Schwarzwald-Baar-Kreises mit den Kreisen Rottweil und Tuttlingen seien Meilensteine der Bezahlbarkeit. Aber die Bezahlbarkeit sei nur ein Teil des Problems, so die Gymnasiasten. Sie hakten nach und wiesen auch auf das Problem der Taktung hin. „Dort wo ich wohne, fährt nur zweimal am Tag ein Bus“, klagte ein Schüler. Auch das sein im Landtag bekannt, so Martina Braun, und man arbeite daran, dass alle Orte zwischen 5 und 24 Uhr im Stundentakt per Nahverkehr zu erreichen seien.
Auch der Stand der Forschung in Sachen Wasserstoffantrieb von Fahrzeugen war für die Schüler*innen von Interesse. Das, so die Landwirtin, sei sicher nicht in allen Bereichen machbar, derzeit werde noch intensiv an der Nutzung geforscht. Sie könne sich aber vorstellen, dass die Photovoltaikanlage auf dem Dach ihres Hofes einen Elektrolyseur zur Wasserstoffherstellung betreibe, mit dem wiederum ihr Traktor angetrieben werde. „Die Gewinnung von Wasserstoff macht nur Sinn, wenn dafür Strom aus erneuerbaren Energien genutzt wird“, sagte sie. Elektromotoren dagegen seien für Traktoren ungeeignet, da diese dann sehr schwer würden, was eine zusätzliche Verdichtung des Bodens zur Folge hätte.
Ein weiterer Punkt, über den die Schülerinnen und Schüler ausgiebig mit Martina Braun diskutierten, war die Lebensmittelverschwendung. Wenn Lebensmittel sofort nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums in der Biotonne landeten oder womöglich gar nicht geerntet würden, sei das ein großes Problem. „Wir müssen das Essen wieder mehr wertschätzen“, sagte die Landtagsabgeordnete. Dafür sei es wichtig, dass es an Schulen wieder mehr Unterricht in Ernährung und Kochen gebe und Schulgärten angelegt würden. „Wer weiß, wie ein Kopf Salat heranwächst, weiß ihn auch mehr zu schätzen.“
Im Anschluss an die Unterrichtsstunde begleiteten Sr. Terno, Br. Jünemann und Br. Banholzer den Gast in die Schulmensa, wo es wie jeden Freitag ein warmes Buffet gab.