Mit Grips und Leidenschaft zum Ziel
26.04.2016
Robin Staabs Leidenschaft ist die Mathematik. Was vielen Schülern und Studenten den Schweiß auf die Stirn treibt, lässt Robin Staab zur Höchstform auflaufen. Im vergangenen Jahr hat er am Zinzendorfgymnasium sein Abitur absolviert, mit Bestnoten in den Fächern Mathematik und Physik und einem Gesamtnotendurchschnitt von 1,0. Für seine Leistungen ist er nun jüngst mit dem Ferry-Porsche-Preis ausgezeichnet worden. Der Namensgeber des Preises, Ferry Porsche, war der Sohn von Porsche-Gründer Ferdinand. Mit Robin Staab sind weitere 251 junge Frauen und Männer aus dem ganzen Bundesland ausgezeichnet worden. Sie alle haben Spitzenleistungen in den Kernfächern Mathematik, Physik und Technik erbracht. Der Preis soll angehende Studenten für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer begeistern und sie motivieren, ein Ingenieurstudium zu beginnen.Doch nicht nur diese Auszeichnung räumte Robin Staab ab. Er erhielt auch weitere Preise in Deutsch, Physik, Chemie und Mathematik. Der ruhige und sympathische junge Mann ist allerdings auf dem Boden der Realität geblieben. „Obwohl es mir regelmäßig angetragen wurde, habe ich nie eine Klasse überspringen wollen“, so der 19-jährige. Er habe sich in seinen Klassenverbänden immer wohl gefühlt. Natürlich hätte er sich öfter gelangweilt, vor allem in der Grundschule, aber es wäre auch eine sehr entspannte Zeit gewesen.
Die Zinzendorfschulen hat er sich nach seiner Grundschulzeit bewusst ausgesucht: „Die Schule hat mir von Anfang an gut gefallen, vor allem in der Mittelstufe habe ich oft Zusatzaufgaben und zusätzliche Bücher bekommen.“ Auch seine Lehrer haben viele gute Erinnerungen an Robin Staab. Grundschullehrerin Anja Hamiter schwärmt jetzt noch von dem intelligenten Schüler: „Ich erinnere mich gut an Robin. Er war ein freundlicher und aufgeschlossener Junge, er hätte zu jedem Zeitpunkt eine Klasse überspringen können.“ Auch sein Mathelehrer auf dem Gymnasium, Stefan Gilga, hat lebhafte Erinnerungen: „Robin war einer der wenigen Schüler, von denen man im Unterricht noch was lernen konnte. Er hat oft mit kleinen Vorträgen und Erklärungen den Unterricht unterstützt.“
Während seiner Schulzeit hat Robin Staab regelmäßig im Neuhausener Fußballverein gespielt, später wechselte er dann zum Karatesport. Außerdem gab er seinen Klassenkameraden gerne Nachhilfe. Kostenlos. „Das war schon in Ordnung, so habe ich gleichzeitig auch etwas lernen können.“ Insgesamt hätte er aber nie „so arg viel gelernt“, erzählt er schmunzelnd.
Nach dem Abitur im vergangenen Jahr bereiste er dann erst einmal für ein halbes Jahr Nepal: „Nepal hat mich interessiert, weil ich vorher nie in Asien gewesen bin.“ In einem kleinen Bergdorf hat er Schüler in Englisch und Naturwissenschaften unter sehr einfachen Bedingungen unterrichtet. Besonders die Gastfreundschaft der Nepalesen habe ihn beeindruckt.
Jetzt ist Robin Staab wieder zu Hause in Neuhausen. Bis zu seinem Studienbeginn im September absolviert er ab dem kommenden Monat ein Praktikum in einem Start-Up Unternehmen für Informationstechnologie in Villingen. Dies interessiere ihn besonders, da er selbst so ein Unternehmen in naher Zukunft gründen möchte, zusammen mit drei Freunden. Die Idee, in der Gastronomie die Bestellvorgänge zu optimieren, sei hoffentlich erfolgversprechend.
Im September steht für Robin Staab dann sein Informatik-Studium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich an. Die ETH ist eine der renommiertesten Hochschulen Europas und nur mit schulischen Bestleistungen wird man hier zum Studium zugelassen. Besonders für Nicht-Schweitzer ist die Hürde hoch. Aus Interesse, aber auch um sich besser vorzubereiten, lernt er täglich einige Stunden dafür. „Ich habe Spaß daran. Ich lerne aber vor allem, weil ich mich selbst verbessern will.“ Während der Schulzeit habe er sich oft selbst unter Druck gesetzt, erzählt er. Von einem Einser-Schüler hätte man schließlich auch Einsen erwartet. Eine Zwei wäre für ihn persönlich nicht akzeptabel gewesen. Doch mittlerweile hätte er gelernt, mit sich selbst klarzukommen. Den Druck mache er sich nicht mehr.
Robin Staab ist erst 19 Jahre alt und er weiß was er will. Schon jetzt stehen ihm beruflich Türen und Tore offen, auch bei Porsche selbst. Die Firma hatte bei der Preisverleihung offensiv für ein Studium im eigenen Unternehmen geworben. Doch Robin Staab interessiert die Automobilbranche nicht besonders. Sie ist ihm nicht schnelllebig, nicht wandelbar genug. Seine Zukunft sieht er in den neuen Informationstechnologien, hier kann er sein Potential ausschöpfen.
Text und Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kirsten Strötgen