Mit Zungenbrechern und Korken im Mund für das Leben lernen

24.06.2019

Mit Zungenbrechern und Korken im Mund für das Leben lernen

„Es klapperten die Klapperschlangen, bis ihre Klappern schlapper klangen“ – mit diesem und anderen Zungenbrechern übten die Schülerinnen und Schüler der Seminarkurse von den allgemeinbildenden und den beruflichen Gymnasien verschiedene Redetechniken. Diese werden ihnen nicht nur bei Prüfungen und Präsentationen, sondern vor allem auch im künftigen Berufsleben eine große Hilfe sein.



Beate Weiß vom Netzwerk praktische Rhetorik des Regierungspräsidiums Freiburg und ihre Kollegin Claudia Rösch waren nach Königsfeld gekommen, um die Jugendlichen zu trainieren. „Es geht darum, die Persönlichkeiten zu schulen und den Schülern dabei zu helfen, ihre Meinung zu vertreten“, erklärte die Musiklehrerin aus Tuttlingen, die nicht nur Mitbegründerin des Netzwerkes ist, sondern am Rottweiler Seminar auch Lehrer in der Redekunst schult.



Mit den Schülerinnen und Schülern trainiert sie gezielt Dinge, die auch beim Abitur bewertet werden. Es geht um Redetechnik und Körpersprache, um selbstbewusstes, kompetentes, überzeugendes und glaubwürdiges Auftreten.



Die Zungenbrecher üben die Schüler dabei zunächst in gemächlichem Tempo, das dann mehr und mehr gesteigert wird. „Schneller“, werden sie von ihrer Trainerin angespornt. „Und noch schneller!“



Im nächsten Schritt müssen sie die Sätze mit einem Korken im Mund artikulieren und sofort danach den gleichen Satz noch einmal ohne Korken. „Toll, das war eine Steigerung um 200 Prozent im Vergleich zum Beginn des Seminars“, lobt Beate Weiß eine Teilnehmerin. Dabei achtet sie auch auf Kleinigkeiten, die den Schülern oft gar nicht bewusst sind – wie etwa, dass einige reflexartig die Hände in die Taschen stecken.



Um Körpersprache drehte sich die nächste Aufgabe, denn „man kann nicht nicht kommunizieren“, so die Rhetoriktrainerin. Dafür sollten die Teilnehmer nur das Wort „Bodensee“ sagen, mit Hilfe von Mimik, Gestik, Körperhaltung und Blicken jeweils unterschiedliche Befindlichkeiten wie Freude, Ärger, Angst und Zaudern ausdrücken.



Das klappte sehr gut, so dass die nächsten mündlichen Prüfungen sicher noch besser verlaufen. Ihre Lehrerin Sr. Emeis hatte die Rhetoriktrainerinnen an die Zinzendorfschulen geholt, „weil es den Schülerinnen und Schüler immer neue Impulse bietet, wenn externe Dozenten mit ihnen arbeiten.“


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