Morgensegen zur Adventszeit

07.12.2020

Morgensegen zur Adventszeit

Seit dem neuen Schuljahr wird der Morgensegen über die Sprechanlage in die Klassenzimmer übertragen. Zum Thema Advent hat Sr. Capa ihre Gedanken in Worte gefasst. Hier sind sie noch einmal zum Nachlesen:



Einen wunderschönen guten Morgen wünscht euch Sr. Capa. Wir sind mitten im Advent angekommen und an diesem Montag nach dem 2. Advent möchte ich die Gelegenheit nutzen, ein paar Gedanken über den Advent mit euch zu teilen. Ich las letztens eine Geschichte von Andrea Schwarz. Diese Geschichte trug den Namen. Abenteuer Advent. Darin beschreibt sie den Advent als ein Abenteuer und erzählt was Advent für sie ist. Ein paar dieser Gedanken werdet ihr auch im Folgenden wiederfinden.



Ein Abenteuer ist der Advent dieses Jahr allemal! Statt Adventsstunden mit Gesängen, Punsch und Plätzchen gibt es jede Menge Corona- Verordnungen. Na toll! Wie soll man sich da denn auf Weihnachten freuen können? Von wegen Advent ist die Zeit, in der wir lernen neu zu leben. Wobei…lernen mit dem Coronavirus zu leben – zählt das auch?



Spaß beiseite!



Advent ist Advent. Und DEN sollte uns, meiner Meinung nach, auch kein Virus vermiesen!



Wenn ich an Advent denke, denke ich an Vorfreude, an Warten auf Weihnachten, Warten auf Jesus. Ich denke an: Sich gemeinsam mit anderen auf den Weg machen, so wie es die drei Könige getan haben. Sie folgten dem Stern in der Dunkelheit. Und an was denke ich noch? Ja genau - an jede Menge Stress und Dinge, die noch erledigt werden müssen. Seien wir doch mal ehrlich – wem geht es nicht so? In der Schule werden noch die letzten Klassenarbeiten vor den Ferien geschrieben, was u.a. bedeutet, dass man eigentlich kaum Zeit hat, den Advent zu genießen oder durch die schön beleuchtete Stadt zu schlendern. Zu Hause muss vor dem ersten Advent noch schnell der Adventskranz gebastelt werden, einen Baum braucht man auch bald und die Plätzchen backen sich auch nicht von selbst. Die Weihnachtspost muss geschrieben und verschickt werden und …was koche ich eigentlich an Weihnachten?; ach und das „Wichtigste“: Die Geschenke. Was schenke ich Mama, Papa, Oma und Opa, was bekommt mein Bruder und meine Schwester, mein Freund/meine Freundin?



Als ob man nicht schon genug zu tun hätte! Und jetzt kommt auch noch Corona hinzu!



Halt Stopp, kleine Pause. Genau so sollte Advent nicht sein.



Ich möchte euch einladen, diesen, etwas anderen, diesen besonderen Advent auch besonders zu erleben und zu leben.



Wie kann das funktionieren?



Wenn ich mich an die Worte von Andrea Schwarz aus ihrer Geschichte zurückerinnere und zu Herzen nehme, scheinen sich doch ein paar gute Alternativen aufzutun. Ich möchte ein paar Schlagworte aus ihrer Geschichte nennen und kurz meine eigenen Gedanken, auch in Hinblick auf die Corona-Pandemie, dazu schildern:



- Sich neu auf das Abenteuer Leben einlassen: Gerade in Zeiten von Corona, in denen viele schwer zu kämpfen haben und manche auch schwer krank sind, können wir dankbar sein für das was wir haben; dürfen wir danken dafür, dass es uns gut geht und wir Leben dürfen. Und das ist auch größte Geschenk, das man (zu Weihnachten) bekommen kann. Und wenn wir mit diesem Blick auf diese Adventszeit blicken, können wir lernen unser Leben neu zu lieben und somit lernen neu zu leben; denn in dem Wissen, dass uns dieses Leben geschenkt ist, ohne dass wir irgendetwas dafür tun müssen, das kann unsere Sichtweise auf unser Leben verändern. Es wird uns sofort positiver stimmen und wir können die Welt aus ganz anderen Perspektiven wahrnehmen.



- Sehnsucht: Sehnsucht nach mehr Leben und Lebendigkeit. In der heutigen Zeit haben wir Menschen viele Sehnsüchte. Gerade jetzt ist die größte Sehnsucht wohl die, sich endlich wieder mit geliebten Menschen treffen zu können und somit für mehr Lebendigkeit im Leben zu sorgen. Da ist es umso wichtiger, dass man auf anderen Wegen Kontakte pflegt. Wie wäre es mit einem Telefonat, kann ja auch nur 5 Minuten sein. Einfach spüren lassen und selbst spüren, dass da noch etwas ist, dass sich da etwas tut. Diese Sehnsucht nach einem erfüllten und lebendigen Leben kann aber auch im stillen Verweilen und im Gebet gestillt werden. Gerade das gemeinsame Gebet kann helfen, sich nicht so allein zu fühlen.



Aber nicht nur die Sehnsucht nach sozialen Kontakten, sondern vielmehr die Sehnsucht nach dem Kommen Jesu prägt die Adventszeit. Wenn der Herr kommt wird alles Unheil auf Erden nicht mehr sein – darauf warten wir sehnsüchtig. Dies bringt mich zu meinem nächsten und letzten Punkt für heute:



- Mitten im Dunkeln den Stern sehen und ihm trauen: Durch Corona wird dieser Winter noch dunkler und kälter als zuvor. Umso mehr Bedeutung kommt dem Licht der Adventskerzen zu. Sie erhellen das Dunkel und sind Hoffnung. So wie die drei Könige dem hellen Stern gefolgt sind und darauf vertraut haben, dass sie zum Jesuskind geführt werden, so sollen auch wir vertrauen. Vertrauen auf Gott und darauf, dass auch die dunkelsten Tage und Zeiten einmal vergehen werden und die Welt wieder hell erleuchtet sein wird. So wie durch die Geburt Jesu. Wir dürfen vertrauen und zuversichtlich sein, dass alles gut wird. Dies gilt auch für stressige Phasen in der Adventszeit. Wenn wir uns bewusst machen, dass da jemand ist, der uns begleitet und uns aus der schweren Zeit heraushilft, dass wir unsere Last abgeben dürfen, dann wird ein entspannterer Advent möglich. Wenn wir nur an das nötigste Denken und den Rest auf uns zukommen lassen, im Vertrauen darauf, dass es gut wird, dann werden sich die Lichter der Adventskerzen voll und ganz entfalten und unsere Herzen erwärmen können.



Und genau dies wünsche ich euch und euren Familien und allen Menschen, die ihr in euren Herzen tragt.



Zum Schluss möchte ich noch mit einem kleinen Gebet abschließen.



Herr,



ich danke dir für all das Gute, das du uns jeden Tag aufs Neue schenkst. Ich danke dir für unsere Gesundheit und bitte dich für alle, die in diesen Tagen krank sind. Schenke du ihnen deinen Segen und Genesung. Ich bitte dich für uns alle in dieser Adventszeit. Lass uns die wichtigen Dinge im Leben nicht vergessen und mache uns zu sehnsüchtigen Menschen. Lass uns dein Licht im Dunkeln erkennen und ihm folgen, voller Vertrauen, dass alles gut wird und dass du da bist und uns mit deinen Händen umgibst. Lass uns als Gemeinschaft auf diesem Weg gehen und uns gegenseitig Unterstützung schenken.



Amen.



In diesem Sinne noch eine schöne und gesegnete Adventszeit! Eure Sr. Capa