Musikfestival der Zinzendorfschulen
18.10.2010
Breites Spektrum erklingt auf der LandesgartenschauOb Walzer, Swing, Jazz, traditionelle Spirituals, Madrigale oder Medleys, die einem in atemberaubendem Tempo durch die Musikgeschichte führen – als die verschiedenen Ensembles der Zinzendorfschulen auf der Landesgartenschau in Schwenningen die Wundertüte ihres riesigen Repertoires öffneten, waren die Zuhörer hingerissen.
Nicht nur die Qualität der Darbietung stimmte, auch die Quantität. Eigentlich waren es drei Konzerte in einem, so dass das Musikfestival seinem Namen alle Ehre machte. Den Reigen eröffnete die Jazz-Band, die als - durchaus gelungenes - Experiment gemeinsam mit den Streichern des Schulorchesters auftrat. Diese Besetzung ist so ungewöhnlich, dass der Musiklehrer und Ensemble-Leiter Br. Ziegler die meisten Stücke selbst arrangieren musste.
Durch diese Fusion kamen teilweise ganz andere Facetten bekannter Melodien zum Vorschein, etwa bei dem Swing-Klassiker „All of Me“ oder „Take Five“. Als zweiter Solist neben der von vielen Auftritten der Jazzband bekannten Sängerin Sonja Rockenfeller zeigte Roland Lutz nicht nur sein Talent als Sänger, sondern auch als Entertainer, der souverän und charmant das Publikum um den Finger wickelte.
Nach einer beeindruckenden Zugabe machten die Jazzer die Bühne frei für den Chor, der mit wenig bekannten, aber dafür umso schöneren Spirituals begann, bevor er Madrigale aus der französischen Renaissance zum Besten gab. „Die hat der Chor auch spontan zur Freude der Einheimischen in den endlosen Weinkellern von Retz gesungen“, berichtet der Musiklehrer Br. Michel von der Chorfahrt nach Österreich. Diese Art des mehrstimmigen Gesangs hatte der Chor so gut drauf, dass er sogar den Beatles-Klassiker „Can’t Buy Me Love“ im Stil eines Madrigals zum Besten gab.
Den dritten Part des gut zweistündigen Konzerts bestritt das Blasorchester, ebenfalls unter der Leitung von Br. Michel. Passend zum milden Spätsommerabend stand hier unter anderem ein Medley mit Sommerhits auf dem Programm und das aus rund 30 Songs bestehende „Instant Concert“, bei dem in aberwitzigem Tempo unter anderem von „Jingle Bells“ über „Rule, Britannia!“ bis zu „Oh, When the Saints“ so extrahiert sind, dass kaum mehr als zwei, drei Takte der jeweiligen Melodien zu hören, sie aber dennoch gut zu identifizieren sind. Mit der Titelmelodie der „Muppets Show“ verabschiedete das Blasorchester sein Publikum. Dieses bedankte sich – ebenso wie zuvor bei den anderen Ensembles der Zinzendorfschulen – mit begeistertem Applaus.