Nie wieder Ferien für Maria Lütkebohmert-Schilling
27.02.2014
Es war ein berührender Abschied nach 30 Jahren an den Zinzendorfschulen, mit denen Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen sowie ehemalige Weggefährtinnen die ehemalige Abteilungsleiterin an der Fachschule für Sozialpädagogik, Sr. Lütkebohmert-Schilling, am letzten Tag vor den Fastnachtsferien in den Ruhestand verabschiedeten.Die "Partitur des Herzens", wie der Schulleiter Br. Wittmann den Reigen der Abschiedsgrüße nannte, die beinahe den ganzen Tag eingenommen hatten, wurde von den Schülerinnen und Schülern der Fachschulen für Sozialpädagogik und Sozialwesen im Kirchensaal eröffnet. Sie hatten getextet und gedichtet, getanzt und gesungen und als Engel verkleidet selbst von den Heiligen Grüße und witzige Geschenke wie Sauerkraut und Rachengold überreicht. Gelebte Ökumene eben.
Stellvertretend für die vielen Kolleginnen und Kollegen, mit denen die Niedersächsin in den vergangenen drei Jahrzehnten an den Zinzendorfschulen in Königsfeld gearbeitet hat, waren vier Überraschungsgäste geladen, darunter auch die Vorgängerin von Sr. Lütkebohmert-Schilling in der Position der Abteilungsleiterin.
Nach dieser von Schülern gestalteten Feier wurde die Lehrerin bei einem Mittagessen im historischen Speisesaal des Erdmuth-Dorotheen-Hauses von ihren Kolleginnen und Kollegen verabschiedet. Von der Direktion der Herrnhuter Brüdergemeine bekam sie zur Pensionierung noch eine Beförderung zur Oberstudienrätin.
"Ein Abschied hat auch immer zwei Seiten", erklärte Sr. Lütkebohmert-Schilling, "das Loslassen und den Neubeginn." Ersteres falle ihr nicht leicht, da sie gerne gearbeitet hat. Es habe ihr jedoch geholfen, im letzten halben Jahr den Stress der Verwaltung hinter sich zu lassen und wieder zu unterrichten. Bereits zu Schuljahresbeginn hatte Sr. Schoo-Schemmann von ihr die Leitung der Fachschulen für Sozialwesen und Sozialpädagogik übernommen.
Für ihren Neubeginn, der nun mehr Zeit für Kultur und Reisen lässt, bekam Sr. Lütkebohmert-Schilling als Abschiedsgeschenk der Schulleitung eine Reise zum Leipziger Gewandhausorchester geschenkt. Die Lehrerin, die angesichts der vielen Überraschungen beinahe sprachlos war, bedankte sich bei allen Kollegen für die gute Zusammenarbeit. Und es klang schon ein bisschen wehmütig, als sie am letzten Tag vor den Fastnachtsferien feststellte, dass sie nun "nie wieder Ferien" habe.