Präzise und doch voller Seele – Frühjahrskonzert begeistert das Publikum
03.03.2012
Mehr als 100 Musiker in vier Formationen brillieren mit Klassik und JazzMit ihrem Frühjahrskonzert haben die Zinzendorfschulen einmal wieder bewiesen, dass – frei nach Einstein – Zeit doch eine sehr relative Angelegenheit ist. Selten gingen 100 Minuten so schnell vorbei wie am Samstagnachmittag, als Schulorchester, Jazzband sowie die Orchester der fünften und sechsten Klassen ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches Programm präsentierten. Der Musiklehrer Br. Ziegler hat ein abwechslungsreiches Programm mit geschickten Übergängen zusammengestellt, welches das Publikum im voll besetzten Kirchensaal zu stehenden Ovationen verleitet hat.
Eröffnet wurde das Konzert, an dem insgesamt mehr als 100 Musiker beteiligt waren, vom Orchester der fünften Klassen, das sich mit kurzen Stücken von Schiffels, Dvorak und Pachebel seine ersten musikalischen Sporen verdiente. Anschließend trat das Sechser-Orchester auf mit einer traditionellen Melodie und den Titelmelodien zu den beiden maritimen Filmen „Titanic“ und „Fluch der Karibik“. Viele der Titel hat Br. Ziegler selbst arrangiert, so auch den „Titanic“-Song von James Horner. Die Stimme von Celine Dion schrieb er für die Flöten um, wodurch der Gesang des Ohrwurms in keinster Weise vermisst wurde. Zum Abschluss der Unterstufen-Auftritte bezauberte der Sechstklässler Daniel Kopp als Solist am Steinway-Flügel das Publikum mit Edvard Griegs „Hochzeitstag auf Troldhaugen“.
Ihren ersten größeren Auftritt hatte beim Frühjahrskonzert auch die neu formatierte Jazz-Band. Viele der ehemaligen Ensemble-Mitglieder hatten im vergangen Jahr das Abitur abgelegt und die Schule verlassen, aber auch die neue Besetzung kann sich sehen – und hören - lassen und braucht keinen Vergleich zu scheuen. Mit Sarah Egbuche und Stephanie Späth konnten gleich zwei vielversprechende Sängerinnen in die Band geholt werden, die Instrumentalisten harmonieren perfekt und spielten Stücke, die mal soulig waren, dann wieder eher in Richtung Dixie gingen, jedoch immer groovten und Lebensfreude pur versprühten.
Für die erste Zugabe trat die ehemalige Jazzband-Sängerin Sonja Rockenfeller ans Mikrophon und interpretierte voller Energie den Alannah Myles-Hit „Black Velvet“. Ohne eine zweite Zugabe wäre der Übergang zum klassischen Teil des Konzert-Nachmittags kaum möglich gewesen. Unter Mitwirkung des Publikums spielte die Jazz-Band das Kirchenlied „Amazing Grace“ und ebnete so den Weg für Tschaikowskys Schwanensee-Suite op.20 Nr. 1 Szene.
Das Orchester, in dem außer Schüler auch Lehrer, Eltern, Altschüler und sonstige Freunde der Zinzendorfschulen mitspielen, überzeugte unter anderem durch die Kombination aus äußerst präzisen Einsätzen und leidenschaftlichem Spiel. Jeder Ton saß perfekt und dennoch spielten alle Beteiligten mit sehr viel Hingabe, nicht nur bei dem berühmten Tschaikowsky-Werk, sondern auch bei dem fröhlichen 4. Satz aus der Planeten-Suite von Gustav Holst und Aaron Coplands „Fanfare For The Common Man“. Das gelungene Konzert endete mit einer Zugabe, für die alle Beteiligten noch einmal zusammenkamen.