Realschüler präsentieren ihre Praktika im Projekt Soziales Engagement
21.06.2012
Viele Praktikumsgeber kamen zur PräsentationSeit acht Jahren ist das fächerübergreifende Themenorientierte Projekt Soziales Engagement (TOP SE) an Baden-Württembergs Realschulen Pflicht. Doch an den Zinzendorfschulen wird diesem Projekt so viel Bedeutung beigemessen, dass es schon beinahe den Glanz einer Kür hat. „Wir als Schule in kirchlicher Trägerschaft verstehen es als einen diakonischen Auftrag“, sagte der Abteilungsleiter der Zinzendorf-Realschule, Br. Giesel, bevor die Achtklässler ihren Mitschülern und Lehrern, Eltern und den Projektpartnern ihre Praktika präsentierten.
Die meisten Schüler hatten sich für ein Praktikum mit Senioren entschieden, sei es in Alten- und Pflegeheimen, in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen oder als Nachbarschaftshilfe für Einzelne. Dabei ging es vorwiegend darum, Menschen Gesellschaft zu leisten, ihnen etwas vorzulesen oder mit ihnen zu spielen, aber auch kleinere Verrichtungen wie Tisch decken gehörten dazu.
Andere Praktikanten arbeiteten in Kindergärten, in der Reittherapie oder in einer Praxis für Lern- und Wahrnehmungsförderung und berichteten von ihren Erfahrungen. „In einem Kindergarten zu arbeiten hört sich einfacher an als es ist“, musste Robert feststellen. Es gehört viel Verantwortung dazu, aber „das Schwierigste war, den Kindern klarzumachen, dass sie tun sollen, was ich sage.“
Die Aufarbeitung gehörte für die Schüler auch zu dem Projekt, viele stellten sich die Frage, ob diese soziale Arbeit vielleicht nach der Schule etwas für sie wäre oder welche Erfahrungen sie dabei sammeln konnten. Sie dokumentierten ihr Praktikum in Mappen und auf Plakaten, einige zeigten auch Präsentationen auf dem Computer oder hatten Folien vorbereitet.
Die freie Rede vor rund 100, teils fremden Menschen, gehörte ebenso zur Aufgabe, die alle bravourös meisterten. Selbst ein Schüler mit autistischen Zügen berichtete frei darüber, wie er sich in der Arbeit mit Senioren einbringen konnte.
In den zehn Wochen, in denen die meisten Achtklässler je eine Stunde an ihrer Praktikumsstelle verbrachten, haben sich teilweise sogar richtige Freundschaften entwickelt. Die Schülerin Chiara Seitz beispielsweise half der gehbehinderten Königsfelderin Rosi Albrecht beim Einkaufen oder auch am PC. Oftmals saßen sie auch im Café und unterhielten sich. Die Seniorin war sehr angetan: „Chiara war mir eine große Hilfe“, sagt sie und die Schülerin verabschiedete sich von ihrer „Praktikumsgeberin“ mit einem Blumenstrauß. Jedoch nicht für immer. „Ich werde sie auch weiterhin besuchen“, versprach sie.