Reggae-Feeling in Königsfeld

11.07.2016

Reggae-Feeling in Königsfeld

Was für ein Erlebnis, was für ein Tag, was für ein Konzert! Die Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrer und Erzieher, andere Mitarbeiter der Schule sowie diverse Zaungäste strahlten mit der Sonne um die Wette, als Black Prophet ein fast zweistündiges Konzert im Park des Erdmuth-Dorotheen-Hauses gab. Die einzigartige, dynamische Fusion aus Afro, Rock und Reggae ließ keinen Fuß stillstehen. Nachdem der Musiker aus Accra das zunächst etwas schüchtern im Schatten sitzende Publikum näher an die Bühne gebeten und zum Tanzen aufgefordert hatte,  gab es kein Halten mehr – bis irgendwann jede Menge Schüler die Bühne enterten und dort tanzten. Die internationale Band Thunderstrike um den ghanaischen Musiker genoss das Bad in der Menge sichtlich und ließ sich nicht von Selfie-knipsenden Schülern in ihrem Groove ablenken.

Der Sänger und Songwriter Black Prophet, der gerade in Jamaica sein neues Album eingespielt hat, erzählt in seinen Texten Geschichten und fordert zu bewussterem Handeln auf. Das war  - neben der mitreißenden Musik – auch der Grund, weshalb sich die SMV dazu entschieden hat, ihn zu engagieren. „Das gute an Reggae ist, dass die Texte dabei eine große Rolle spielen“, sagt Schulsprecherin Tabea Jauch.  Der Künstler, der in seinen teils autobiografischen Lyrics  zu Gerechtigkeit, der Gleichheit aller Menschen und dem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur aufruft, passe zur Schule und unterstreiche das Schulkonzept.  „Am Anfang stand nur die Idee, mal wieder ein  Konzert zu organisieren“, sagte Tabea. „Auf Black Prophet kamen wir über private Kontakte der  Schulleitung. Als wir einige seiner Stücke im Internet hörten, sagten wir nur „Whow, so einen erstklassigen Musiker können wir wirklich buchen?“

Black Prophet tritt sonst in Städten und Metropolen wie London und Liverpool, Warschau, Berlin, Amsterdam und Zürich auf und ist auf Festivals wie dem Chiemsee Summer Festival zu hören. Sein Auftritt in Königsfeld im Schwarzwald war der erste für eine Schule, aber vielleicht nicht der letzte, wie er im Gespräch mit Vertretern der Lokalpresse andeutete.  „Die heutigen  Schülerinnen und Schüler sind diejenigen, die künftig an der Macht sind“, meinte der charismatische Künstler. Deshalb sei es wichtig, sie zu motivieren und die Botschaft von einer besseren, gerechteren Welt zu übermitteln. „Und Musik ist dafür eine hervorragende Möglichkeit.“

Das fanden die Schüler auch, die das Konzert bei bestem Sommerwetter im Park genossen, in dem sonst vorwiegend die Mädchen aus dem Internat chillen. Die Klassen 8W und 8R, die als ein WVR-Projekt die gesamte Bewirtung und das Rahmenprogramm übernommen hatten, trugen ihren Teil zum perfekten Reggae-Feeling bei. Sie hatten Sandwiches vorbereitet und eine Art Schüler-Variante von Soul Food (Fruchtgummi-Spieße und Knuspertüten), der Pavillon im Park wurde zur „African Ghana Banana Bar“, in der es neben fertigen Softdrinks verschiedenen alkoholfreie Cocktails gab, außerdem hatten sie noch ein Gewinnspiel und eine Autogrammstunde organisiert.

Das Konzert war natürlich auch im Unterricht vorbereitet worden. Wo es gerade in den Lehrplan passte, lernten die Schüler im Musikunterricht, was Reggae-Musik ausmacht und auch im Religionsunterricht Hintergründe über die Rastafari-Bewegung.

Mehr Bilder gibt es übrigens hier, einen Film in voller Konzertlänge gibt es hier.

Weitere Bilder

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