Rehema Mwalako hilft Aidswaisen in Tansania

06.03.2012

Rehema Mwalako hilft Aidswaisen in Tansania

Initiatorin der Hilfsorganisation Huruma zu Gast an den Zinzendorfschulen
Manchmal kann aus einer kleinen Geste der Nächstenliebe eine große Sache werden. Rehema Mwakalo aus Tansania kümmerte sich 1993 zum ersten Mal um ein Waisenkind. Der Junge hatte keine Verwandten mehr, sie hatte Mitleid, nahm ihn auf und finanzierte seinen Schulbesuch. 14 Jahre später gründete sie mit einigen anderen Frauen die Organisation Huruma. Inzwischen ist das Projekt als Nichtregierungsorganisation anerkannt und es kümmern sich zwölf Frauen und Männer um 112 Waisenkinder.
Huruma wird seit einigen Jahren von der Herrnhuter Missionshilfe der Evangelischen Brüder-Unität unterstützt. Derzeit stellt Rehema Mwakalo ihr Projekt in verschiedenen Orten in Deutschland und der Schweiz vor, kürzlich machte sie Station an den Zinzendorfschulen, begleitet von Fred Walch, einem Mitarbeiter der Herrnhuter Missionshilfe als Übersetzer und auch der Königsfelder Helge Heisler kam zu dem Besuch dazu. Er hatte in den 1960er Jahren einige Zeit in Tansania gelebt und gearbeitet, konnte aber noch immer mit fließenden Swahili-Kenntnissen beeindrucken.
„Huruma heißt Barmherzigkeit“ erklärte die engagierte Apothekerin und Krankenschwester Rehema Mwakalo den Schülerinnen und Schülern der Fachschule für Sozialpädagogik. Die  Eltern der meisten der Waisenkinder, die Huruma betreut, sind an AIDS gestorben, denn Tansania gehört zu den Ländern, in denen die Krankheit am stärksten verbreitet ist. Mehr als 2,6 Millionen Menschen sind in dem ostafrikanischen Land mit dem HI-Virus infiziert.
Huruma versucht, den Waisenkindern das gleiche Leben zu ermöglichen, das andere Kinder in ihrem Alter führen. Viele AIDS-Waisen müssen arbeiten oder sich schon im Alter von fünf Jahren um ihre kleineren Geschwister kümmern. Sie können sich keinen Schulbesuch leisten und leben unter katastrophalen Verhältnissen. „Wir konnten ihr Leben um 75 Prozent verbessern“, erklärte Rehema Mwakalo. Ihre Organisation finanziert Nahrung, ärztliche Versorgung und ermöglicht den Kindern den Schulbesuch. Sie hilft den Pflegefamilien der Kinder dabei, ein festes Dach über den Kopf zu bekommen, stärkt das Selbstbewusstsein der Frauen und leistet mit einer Theatergruppe wertvolle Aufklärungsarbeit.
Die Kinder bekommen ihre Schuluniform und Lernmaterialien, in Zukunft soll im Dorf noch ein Lernzentrum entstehen. Arbeit ist in der armen, ländlichen Gegend am Malawisee allerdings knapp. Als die Zinzendorfschüler von Rehema Mwalako wissen wollten, was die Kinder denn nach der Schule machen, meinte sie: „Eigentlich bleibt ihnen nur übrig, Lehrer zu werden.“
Da hätten sie viel zu tun, denn in ihrer Region kommen auf 800 Schüler nur zwei Lehrer. Die Schüler jedoch sind diszipliniert und lernen eifrig, schon allein um ihren jüngeren Geschwistern ein Vorbild zu sein, wie Rehema Mwalako erklärte.
Das beste Beispiel dafür, wie wichtig es ist, den Kindern eine Chance zu geben, beweist der Waisenjunge, den Rehema Mwalako vor 19 Jahren bei sich  aufgenommen hat. Er ist inzwischen Konrektor an einer weiterführenden Schule in Tansania.

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