Rückblick auf das Jahr 2022

19.01.2023

Wie immer ist im Januar die Zeit gekommen, noch einmal zusammenfassend auf das vergangene Jahr zurück zu blicken. Wer es genauer nachlesen möchte, ist herzlich eingeladen, im Königsfelder Kaleidoskop zu blättern. Hier die Kurzfassung:

Nach einjähriger Vakanz haben die Zinzendorfschulen mit Erdmuthe Terno wieder eine pädagogische Gesamtleitung. Obwohl das Schulleitungsteam diese Zeit souverän überbrückt hatte, waren die Abteilungsleiter*innen froh, sich wieder verstärkt ihren pädagogischen Aufgaben widmen zu können.

Auch im Fachbereich Sozialpädagogik hat es einen Wechsel gegeben: Maria-Elke Schoo-Schemmann hat sich in ein zweijähriges Sabbatical verabschiedet, aus dem sie direkt in den Ruhestand gehen wird. Seit Beginn dieses Schuljahres leitet Sandra Bandholz die Fachschulen für Sozialwesen und Sozialpädagogik.

Unter den Mitarbeitenden, die aus dem Kollegium verabschiedet wurden, waren mit Gotthold Frasch und Detlef Ditz-Burk zwei Lehrer, die das Schulleben über Jahrzehnte geprägt hatten. Der Kunstlehrer Ditz-Burk hatte in seinem letzten Schuljahr noch zwei größere Aktionen auf die Beine gestellt: Einen Umwelt-Parcours, der mit Verkehrsschildern und jeder Menge Informationen einen ökologischen Wandel anmahnt und eine Vernissage mit dem Titel »zu FRIEDEN sein – Antlitz des Krieges, Gesichter des Friedens«, für die sich eine Woche lang mehr als 100 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-11 auf vielfältigste Weise künstlerisch mit dem Thema Frieden beschäftigt hatten.

Natürlich war der Krieg in der Ukraine an den Zinzendorfschulen immer wieder ein Thema. Die angehenden Erzieher*innen der Fachschulen verarbeiteten ihre ersten Eindrücke künstlerisch mit Bildern, die wochenlang im Flur des Erdmuth-Dorotheen-Hauses ausgestellt waren. Auch die SMV war nicht tatenlos und organisierte vor den Osterferien einen Aktionstag, an dem das gesamte Schulwerk mit selbstgebastelten Plakaten, Fahnen, Bildern, blau-gelber Kleidung und Pausenverkäufen Solidarität mit den Menschen in der Ukraine bekundete.

Schulpfarrer Christoph Fischer hatte die Spenden koordiniert und weitergeleitet. Auf Initiative von Thomas Kreihe unterrichten seit März durchgehend ein knappes Dutzend Lehrerinnen und Lehrer Flüchtlinge aus der Ukraine. Unterstützt werden sie dabei auch von engagierten Schüler*innen.

Neben der Ukraine galt das zweite große Engagement der Zinzendorfschulen im Jahr 2022 dem WALANI Frauen-Projekt in Malawi. Mit den Einnahmen der Stände am Nikolaus-Marktes im Christoph-Blumhardt-Haus und beim Königsfelder Weihnachtsmarkt sowie den Kollekten der Weihnachtsgottesdienste und der Mitarbeiter-Weihnachtsfeier wurde das Projekt der Herrnhuter Missionshilfe unterstützt.

Dank der abflauenden Pandemie waren Klassen- und Kursfahrten, etwa nach Berlin oder ins spanische Tortosa, wieder möglich. Das Internat konnte den Jungen und Mädchen eine Vielfalt an Ausflügen und AGs bieten, zum 1. Advent durften auch die Eltern wieder zu einem gemeinsamen Brunch ins HCR kommen.

Auch der Bereich Sport nahm wieder Fahrt auf: Es gab im Sommer ein Unterstufensportfest und die Zinzendorfschulen waren sowohl beim Stadtradeln als auch beim Villinger Stadtlauf erfolgreich. Beim Wettbewerb Jugend trainiert für Olympia konnten die Schwimmer und die Golfer jeweils glänzen. Die alte Kletterwand wurde komplett erneuert und wird gleich von mehreren AGs und dem Internat genutzt.

Schulisch waren einige Erfolge zu verbuchen, so konnte sich ein Team vom Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium erneut gut beim Planspiel Börse platzieren, beim Tag der Mathematik wurde ein Internatsschüler aus dem Mathe-Leistungskurs von Br. Schüller sogar der beste von 156 Schüler*innen aus ganz Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz.

Um die Schüler*innen auch weiter auf Erfolgskurs zu halten, sind seit Anfang Oktober vier iPad Koffer im Einsatz. Insgesamt können so 50 Geräte flexibel im Unterricht eingesetzt werden. Damit lassen sich im Unterricht neue Möglichkeiten nutzen, die vorher nur begrenzt zur Verfügung standen.

Es wurden wieder Gäste eingeladen, die den Schüler*innen neuen Input lieferten, so beispielsweise SAP-Vertriebsleiter Oliver Buschle, die palästinensische Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser und die Landtagsabgeordnete Martina Braun. Die Fachschulen hatten einen Workshop zur Demokratiebildung und einen vorweihnachtlicher Methodentag organisiert.

Auch für die Pädagogen gab es immer wieder neue Denkanstöße und Fortbildungen: Bei der Jahrestagung des evangelischen Schulbundes, die im diesem Jahr von den Zinzendorfschulen ausgerichtet wurde, informierten sie sich beim Bildungsforscher Johannes Zylka über Digitalisierung und die Gestaltung von Lernprozessen. Zu Beginn der Weihnachtsferien nahmen alle Lehrer*innen und Erzieher*innen an einem dreitägigen Lions-Quest-Seminar teil, bei dem nach dem Prinzip des sozial-emotionalen Lernens Methoden zur Gruppenbildung und Moderation vermittelt wurden, die dabei helfen, junge Menschen auf ihre Zukunft vorzubereiten.

Rund 30 Jungen und Mädchen der fünften Klasse des Gymnasiums nehmen an der bundesweiten Studie „Bildung für die Welt von morgen“ teil. Bei dieser jüngsten von insgesamt sechs Studien, die zum Nationalen Bildungspanel NEPS (National Educational Panel Study) gehören, werden bundesweit 20000 Schülerinnen und Schüler über mehrere Jahre hinweg mit Befragungen begleitet.

Die Schulleitung möchte die Zusammenarbeit mit den anderen Zinzendorfschulen vertiefen. Dafür ist eine kleine Delegation nach Herrnhut gefahren. Es wurden einige Projekte angedacht und teils auch schon konkreter geplant.

Kulturell war nach der Pandemie-Pause ebenfalls wieder vieles möglich: Es gab ein optimistisches Frühlingskonzert, ein Herbstkonzert zum Thema Beethoven, ein Adventskonzert und auch wieder eine von den Zinzendorfschulen gestaltete Adventssingstunde. Einzig die Theaterarbeit war noch nicht wieder möglich, aber zum Jahresende liefen schon wieder Proben für ein größeres Projekt im Februar 2023 auf Hochtouren. Näheres dazu gibt es dann im nächsten Jahresrückblick.