Schüler zum Austausch in Spanien, Marokko und Frankreich

18.11.2016

Schüler zum Austausch in Spanien, Marokko und Frankreich

Egal, wie gut der Unterricht in einer Fremdsprache ist – ein Aufenthalt in dem jeweiligen Land, in dem sie gesprochen wird, verschafft Schülern immer einen kräftigen Motivationsschub, weshalb an den Zinzendorfschulen regelmäßig Schüleraustausche in verschiedene Länder angeboten werden. Neben den Austauschprogrammen mit Casablanca und Saint Chamond wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ein Austausch ins spanische Tortosa organisiert.
Wie es dazu kam, ist eigentlich eine Geschichte für sich: Eva und Josep Meseguer, die beide im Lehrberuf - er an der privaten Diözesanschule Sagrada Familia in Tortosa - tätig sind, lernten im vergangenen Sommer auf einem Campingplatz bei Freiburg Christina Wendt kennen. Die ehemalige Verwaltungssekretärin der Zinzendorfschulen legte ihnen das Königsfelder Schulwerk wärmstens für einen Schulaustausch ans Herz. Wieder zu Hause in Spanien nahm Josep Meseguer Kontakt nach Deutschland auf und es begann eine intensive Vorbereitungsphase für den Austausch. Im Oktober war es dann endlich so weit: 19 Schüler und Schülerinnen der drei zehnten Klassen des Gymnasiums erlebten in Begleitung ihrer Lehrer Sr. Prescha und Br. Kreihe eine Woche voller neuer Eindrücke, Begegnungen und Gespräche.
Das Programm der Gastgeber war liebevoll und reich gestaltet: Nach der Landung in Barcelona besuchte die Gruppe gemeinsam mit dem Ehepaar Meseguer und deren Kindern Adai und Edelweiss zunächst den Montjuic, Gaudís Sagrada Familia und die Altstadt, bevor es weiter ins rund 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Kataloniens gelegene Tortosa ging. „Tortosa liegt in der Nähe des Ebro-Delta, das wir per Schiff und Bus besichtigten“, erklärte Sr. Prescha und berichtete von interkulturellen Begegnungen der Zehntklässler und „Tortosiner“, zu denen vor allem ein langer Kajakausflug auf dem Ebro gehörte.
„Beide Seiten waren sehr neugierig aufeinander und die Königsfelder staunen immer wieder über die temperamentvollen und lauten Tortosiner“, sagt sie und freut sich, dass die Gäste aus dem Schwarzwald sowohl im Unterricht als auch in der Mensa sehr positiv auffielen.
Die imposante Schule - ein ehemaliges Priesterseminar - ist auf einer Anhöhe gelegen und ragt deutlich aus der Stadtsilhouette heraus. Die Schüler waren dort im Studentenwohnheim untergebracht. Sie staunten über den sehr lauten Gong der den Rhythmus des dortigen Schulalltags markierte und wurden durch das Labyrinth der Flure zur Bibliothek, der Kapelle, in den Garten und zu den Sportanlagen geführt. Am letzten Abend gab es für alle ein gemeinsames Barbecue.
Niemand war auf sich gestellt, Lehrer und Schüler aus Tortosa begleiteten die Zinzendorfschüler durch die Stadt und zum Empfang im Rathaus. “Sie debattierten auf Englisch, diskutierten auf Spanisch, spielten Fußball mit französischen Studenten und natürlich auch mit Tortosiner” berichtete Sr. Prescha von der anregenden Woche und verriet: “Einige waren so mitgerissen von den vielen Eindrücken, dass sie am liebsten da geblieben wären.” Sie bedankte sich bei allen Beteiligten für die Gastfreundschaft, insbesondere Josep Meseguer und Monsignore Tomás Mor.
Fast zeitgleich waren die neunten und zehnten Klassen mit Sr. Maurer und Br. Bick in Frankreich und eine Gruppe Zehntklässler mit Br. und Sr. Jehle in Marokko. Wie auch in Tortosa besuchten in Saint Chamond die Austauschschüler aus Königsfeld ebenfalls eine Schule in kirchlicher Trägerschaft. Im Collège Sainte Marie erstellten sie morgens während des Unterrichts bei freier Wahl des Mediums Reportagen über die verschiedenen Aspekte ihres Austauschs, wie etwa das Essen oder die Schule. Nachmittags standen sportliche und kulturelle Aktivitäten auf dem Programm. Für die meisten war jedoch der ganztägige Besuch in Lyon unbestrittener Höhepunkt des Austauschs. Alle Beteiligten freuen sich schon auf den Gegenbesuch im Mai.

Auch in Casablanca standen viele kulturelle und sportliche Unternehmungen im Vordergrund. „Besonders spannend ist natürlich die persönliche Begegnung mit einer anderen Kultur und Lebensweise“, konnte Br. Jehle beobachten, der diesen Austausch schon zum neunten Mal angeboten hat.

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