Schulleiter Br. Treude in den Ruhestand verabschiedet
23.07.2019
Mit „Pomp & Circumstance“ – jedoch lediglich in Form von Edward Elgars berühmtem Marsch – wurde der langjährige Leiter der Zinzendorfschulen, Br. Treude, in den Ruhestand verabschiedet. Es war ein schöner, würdiger Festakt mit Musik verschiedenster Genres, vorgetragen von Kollegen und Schülern. Pfarrerin Benigna Carstens, Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Brüderunität, verabschiedete den Oberstudiendirektor und ernannte seine Nachfolgerin Beate Biederbeck.
Br. Treude habe erheblich dazu beigetragen, die Königsfelder Zinzendorfschulen ganz im Sinne von Amos Comenius als „Werkstätte der Menschlichkeit“ zu prägen, so Sr. Carstens. „Die Anrede der pädagogischen Mitarbeiter als `Bruder´ und `Schwester´ war Ihnen immer besonders wichtig.“ Das sei ein pädagogisches Programm, in dem es um Beziehungen und Vertrauen gehe. „Die Kinder wissen, dass sie nicht fallen gelassen werden.“ Sie zeichnete Br. Treude als jemanden, der notwendige Veränderungen nicht verpasst, ohne dabei aber übereilte Entscheidungen zu treffen. Dabei habe ihm die Kirchenleitung freie Hand gelassen.
Dafür dankte ihr der scheidende Schulleiter sehr: „Ohne das Vertrauen und die Freiheit, die Sie mir gewährt haben, hätte ich diese Aufgabe nicht wahrnehmen können und wollen“, sagte Br. Treude. Er sei dankbar dafür, dass er in seinem beruflichen Leben immer das machen konnte, was ihm Freude bereitet. An den Zinzendorfschulen hatte er vor 19 Jahren seine berufliche Heimat gefunden, denn „in der Brüdergemeine gehören Glaube und Bildung zusammen.“ Die Zinzendorfschulen werden von Schülern vieler unterschiedlicher Konfessionen besucht und alle gehen gemeinsam in den Religionsunterricht. „Sie sollen wissen, warum sie etwas glauben oder aber auch nicht.“ Auch seiner Familie, den Mitarbeitenden aller Bereiche und den Eltern der Schüler sprach er seinen tiefen Dank aus.
Im Namen derer sagte der Elternbeiratsvorsitzende Roland Brauner seinerseits „Danke“ zu Br. Treude für seine Geduld gegenüber Schülern und Eltern, für seine Empathie, seine Weitsicht, Struktur, seinen Witz, Humor und seine Verantwortung, die er in den vergangenen 19 Jahren übernommen hatte, und vieles mehr. „Suchen Sie sich etwas aus“, meinte er am Ende einer kurzen, launigen Präsentation.
Weitere Grußworte, die allesamt von Anerkennung geprägt waren, sprachen der Dekan der Evangelischen Landeskirche in Baden, Wolfgang Rüter-Ebel, Pfarrer Christoph Huss von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Königsfeld, Bürgermeister Fritz Link, Maria Berger-Senn vom Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Rottweil, Sonja Spohn vom Evangelischen Schulbund, der Vorsitzende der Internate-Vereinigung DIV, Helmut Liersch, Schülersprecher Jan Wein sowie zwei der stellvertretenden Schulleiter der Zinzendorfschulen, Sr. Lutz-Marek und Br. Hertnagel. Letztere lobten Treudes Kunst der Gesprächsführung und dankten ihm dafür, dass sie unter so guten Bedingungen arbeiten durften.
Im Rahmen der Verabschiedung von Br. Treude hatte Benigna Carstens der designierten Schulleiterin Beate Biederbeck ihre Ernennungsurkunde überreicht: „Ich freue mich, dass die Zinzendorfschulen zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Schulleiterin bekommen“, wandte sie sich an die promovierte Pädagogin, die im kommenden Schuljahr das Fach Wirtschaft am beruflichen Gymnasium unterrichten wird. Ihre Erfahrung im Bereich der Schulentwicklung sei sehr hilfreich, außerdem werde sie als Leiterin des Lehrerchores an ihrer ehemaligen Schule schon jetzt vermisst. „Damit ist gewiss, dass der musische Schwerpunkt unter Ihrer Leitung Bestand haben wird.“