Sichere Handynutzung schon in der fünften Klasse

16.11.2017

Sichere Handynutzung schon in der fünften Klasse

Eine Umfrage in einer fünften Klasse der Zinzendorfschulen hatte ergeben, dass am Anfang des Schuljahres zwei Schüler ein Smartphone hatten, am Ende des Schuljahres waren es lediglich zwei, die keines hatten. „Die fünfte Klasse ist ein neuralgisches Jahr“, meinte Br. Hudek, der auch IT unterrichtet, weshalb er  in einem Vortrag den Eltern der Fünftklässler der Zinzendorfschulen viele Tipps zum Umgang ihrer Kinder mit diesen Taschencomputern gab.
„Sie sollten das Mobiltelefon gemeinsam mit Ihrem Kind anschaffen und klare Regeln zur Nutzung festlegen, was Dauer und Zeitraum angeht“, meinte er und forderte die Elter auf: „Gehen Sie mit gutem Beispiel voran!“ Wenn es also heißt, dass beim gemeinsamen Essen alle Smartphones ausgeschaltet werden, gelte das dann natürlich auch für die der Eltern.
Den Kindern sollte bewusst gemacht werden, dass mit der Installation von Apps auch Verträge eingegangen werden. „Auch wenn eine App augenscheinlich kostenfrei ist, wollen die Betreiber immer etwas von Ihnen – wenn es kein Geld ist, dann Daten.“ Man müsse sich überlegen, weshalb eine Taschenlampen-App Zugriff auf die Kontakte auf einem Smartphone benötige und entsprechende Apps dann auch beherzt entfernen. Besonders viele Daten sammeln auch verschiedene Spiele wie „Pokémon Go“.
Beeindruckend war ein detaillierter Wegeplan der letzten Klassenfahrt nach Stuttgart auf dem Smartphone des Lehrers:  In den Stadtplan war genau eingezeichnet, welche Wege er mit welchem Fortbewegungsmittel bewältigt hat – und dabei sei dabei habe er die Standortdaten und das GPS ausgeschaltet. „Aber Google kann die Wege über die WLAN-Standorte nachvollziehen.“
Wichtig sei auch zu entscheiden, ob das Kind ein eigenes Anmeldekonto für das Smartphone haben sollte. „Sobald Ihr Kind ein eigenes Konto hat, haben Sie keinen Zugriff mehr“,  sagte Br. Hudek, wobei er empfahl, dass das Maß an Kontrolle und Vertrauen ausgewogen sein sollte. Er zeigte den Eltern, wie sie bei Apple- und Android-Geräten beispielsweise In-App-Käufe oder bestimmte Webseiten blockieren können. Bei den Webseiten seien die Apple-Geräte einfacher zu schützen. „Wenn Sie da in den Einschränkungen Websites mit Altersbegrenzung sperren, gilt das für alle Browser, während sich Sperren bei Google Chrome nur auf diesen Browser auswirken.“
Die bei Fünftklässlern beliebtesten Apps seien WhatsApp, Snapchat, Instagram und Spiele – in dieser Reihenfolge. „Facebook spielt bei denen gar keine Rolle mehr.“ Besonders für Snapchat sollten die Einstellungen bei Kindern auf „privat“ stehen und generell empfahl er, dass jeder, der ein Bild hochlädt, sich vorher zwei Fragen stellt: „Würde ich das Bild auch meinen Eltern zeigen?“ und „Würde ich das Bild später einmal meinen Kindern zeigen?“
Für einen Überblick über sichere Apps empfahl der Lehrer die Bewertung von Stiftung Warentest vom Juli dieses Jahres. „Die Tester hielten nur drei von 50 Apps für unbedenklich.“

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