Ugandischer Sozialarbeiter berichtet über das House of Hope
09.07.2019
Seit dem letzten Besuch des ugandischen Sozialarbeiters Michael Mwase an den Zinzendorfschulen hat sich im Rainbow House of Hope Uganda (RHU) einiges getan: Weil die Regierung die Slums in Kampala abreißen will, ist sein Verein dabei, etwa 20 Kilometer außerhalb der Metropole ein neues Zentrum einzurichten. Hier finden weiterhin zahlreiche Kinder und Jugendliche aus armen Familien Bildung, Essen, Unterstützung - und nicht zuletzt Hoffnung.
„In den vergangenen acht Jahren haben wir 248 jungen Menschen eine Ausbildung ermöglicht, davon fand beinahe jeder zweite eine Arbeit“, berichtet er. Auch von den Jugendlichen, die eine musikalische Bildung bekommen haben, konnten Dutzende eine bezahlte Arbeit finden. Sponsorenprogramme ermöglichten rund 200 Jungen und Mädchen den Schulbesuch und 20 junge Menschen bekamen ein Stipendium an einer Hochschule.
Die Kinder und Jugendlichen, die im RHU betreut werden, kommen zumeist von der Straße oder werden von ihren Müttern gebracht, um eine Perspektive zu bekommen. „Viele Kinder sind Ausreißer, die von den Schlägen ihrer Väter und Lehrer geflohen sind.“ Auf der Straße müssen sie oft stehlen, um überhaupt zu überleben. „Wir versuchen, ihren Lebenswandel zu ändern“, sagt Michael Mwase, der das RHU vor rund einem viertel Jahrhundert gegründet hat. Mit Musik, Sport und Spielen wird ein erster Schritt gegangen, im zweiten erlernen sie Fähigkeiten wie Schweißen, Frisieren, Tischlern, Stricken, Schneidern, IT und Gärtnern oder wie man Hühner und Schweine hält. Auch Theater und Rhetorik stärken die Persönlichkeit, dazu kommen Hygiene-Tipps wie etwa ein Programm, in dem sie lernen, sich effizient die Zähne zu putzen. „Damit sparen wir viel Geld für Zahnärzte“, konnte Mwase schon feststellen.
Das Rainbow House of Hope habe eine Mission, die sich um zwei Dinge dreht: Zum helfe es den jungen Menschen dabei, ihre Talente zu entdecken und fördere diese, zum anderen wolle es eine Vorbildfunktion erfüllen und damit die Gesellschaft verbessern.
Ein Verein aus der Nähe von Lahr unterstützt die Arbeit des RHU in Uganda und hat die Reise organisiert, auf der Michael Mwase das Projekt in Deutschland vorstellt. Eine der Stationen waren die Zinzendorfschulen, die das RHU schon öfter mit Spenden unterstützt hat. Der Kontakt ist über eine ehemalige Abiturientin entstanden, die nach der Schule ein freiwilliges Jahr in Uganda verbrachte. „Vielleicht ist dieser Besuch auch für euch ein Impuls“, sagte Schulpfarrer Christoph Fischer zu den Neuntklässlern von Gymnasium und Realschule.
Weitere Informationen zum Rainbow House of Hope Uganda und dem Verein in Deutschland gibt es unter www.rainbowhouse.info