Vielseitige Ausbildung der angehenden Erzieher
24.01.2018
„Ich kann gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen“, sagt Alica Langpohl und wie zur Bestätigung laufen ein paar Jungen und Mädchen im Königsfelder Naturkindergarten Zauberwald der jungen Frau in die weit ausgebreiteten Arme. Nach der Schule hatte sie sich daher für eine Ausbildung zur Jugend- und Heimerzieherin an den Zinzendorfschulen entschieden. Im Januar und Februar steht im ersten Ausbildungsjahr immer ein sechswöchiges Praktikum auf dem Lehrplan. Weil Alica später mit Jugendlichen arbeiten möchte, hatte sie sich bewusst für einen Kindergarten als Praktikumsplatz entschieden, um auch mal etwas anderes kennenzulernen. „Dafür sind Praktika ja schließlich da“, meint sie. Beim nächsten Praktikum möchte sie daher gerne in die Behindertenbetreuung hineinschnuppern.
Der Tagesablauf im Waldkindergarten gefällt ihr sehr gut. „Ich bin selbst gerne in der Natur und die Aufgaben hier sind sehr vielseitig.“ Morgens, wenn die ersten Kinder von ihren Eltern gebracht werden, spielt sie mit ihnen, bis alle der derzeit 17 Jungen und Mädchen da sind. Gemeinsam mit dem Erzieherteam geht es dann zum Morgenkreis im Tipi, wo die Kinder beispielsweise erste Zahlen lernen. Bei so gut wie jedem Wetter sind sie draußen, basteln mit Materialien, die sie im Wald finden, führen Experimente durch, klettern und spielen. Später am Vormittag bereiten alle gemeinsam ihr Vesper zu, da gibt es zum Beispiel mal eine Suppe oder vegetarische Würstchen, die über dem Lagerfeuer im Tipi gegrillt werden.
Alica konnte schon vieles von dem einbringen, das sie an der Fachschule für Sozialwesen gelernt hat. „Im Unterricht habe ich mich manchmal darüber gewundert, was wir alles theoretisch lernen und merke jetzt, dass ich ganz viel davon in der Praxis anwenden kann.“ Unter anderem trommelt sie einmal pro Woche im Tipi mit den Kindern, um ihnen im Rahmen der musikalischen Früherziehung ein Gefühl für Rhythmus zu vermitteln.
Beim Praktikum ist sie nicht auf sich allein gestellt: Zum einen helfen ihr die wöchentlichen Reflexionsgespräche mit der Leiterin des Kindergartens, außerdem wird sie von ihrer Klassenlehrerin an den Zinzendorfschulen regelmäßig begleitet, die Besuche sind teils beratend, teils aber auch, um Alica zu benoten. Auch muss sie ihr Praktikum täglich in einem Tagebuch dokumentieren, die Reflexionsgespräche zusammenfassen und ihre Angebote schriftlich planen. „Es gibt viel zu schreiben, aber das wird später im Beruf ja auch gefordert“, sagt Alica Pohlmann.