Zinzendorfschüler sammeln fast 1500 Euro für Schule im Flüchtlingscamp Ketermaya

21.12.2018

Zinzendorfschüler sammeln fast 1500 Euro für Schule im Flüchtlingscamp Ketermaya

Mit drei Weihnachtsgottesdiensten haben die Zinzendorfschulen ihre Schülerinnen und Schüler in die Feiertage verabschiedet. Wie in jedem Jahr kamen die Kollekten der einzelnen Klassen einem guten Zweck zugute und der war diesmal in allen Jahrgangsstufen der gleiche: Die stolze Summe von 1456,90 Euro geht an zwei Mädchen, die in einem libanesischen Flüchtlingscamp eine Schule aufbauen. Dabei werden sie auch von den Zinzendorfschülerinnen Angelina (ZG2) und Rosalie Limberger (10b) unterstützt.



Die beiden hatten am Buß- und Bettag ihren Mitschülern im Kirchensaal davon berichtet, wie sie in der Region Spenden gesammelt und persönlich in einem Flüchtlingslager im Libanon abgeliefert hatten.



Der Hintergrund war, dass sie einen offenen Brief zweier syrischer Mädchen im libanesischen Flüchtlingscamp Ketermaya gelesen hatten, die alle Kinder dieser Welt um Unterstützung beim Aufbau einer Schule in dem Camp baten. Für Rosalie und Angelina, die sich schon seit Jahren für Kinderrechte engagieren, war sofort klar, dass sie ihnen helfen. Mit ihrer Band „11 wie du“ gaben sie in Schulen des Schwarzwald-Baar-Kreises Benefizkonzerte, die neben 5000 Euro Spenden auch viele unterstützende Briefe und Bilder einbrachten.



Dann allerdings sahen die Schwestern keine Möglichkeit, den beiden 14- und 12 Jahre alten Mädchen Nejmeh und Baara die Spenden zukommen zu lassen. „Wie versuchten es vergeblich bei verschiedenen Hilfsorganisationen und haben auch die libanesische Botschaft angeschrieben, aber keine Antwort bekommen“, sagte Angelina.

Durch einen Filmteam bekamen sie die Möglichkeit, selbst in den Libanon zu fliegen. „Das war ganz unkompliziert“, erinnerte sich Rosalie. „Man braucht kein Visum und fliegt zunächst nach Istanbul und dann noch einmal gut eineinhalb Stunden bis nach Beirut.“ Das Lager Ketermaya liegt etwa 40 Kilometer außerhalb der Millionenstadt am Mittelmeer. „Es liegt in der grünen Zone und gilt als ungefährlich“, berichten sie. Begleitet wurden sie dabei von dem Filmemacher Marcos Negrão, der gerade den Dokumentarfilm „Child of Nature“ dreht, in dem es um Kinder dieser Welt geht, die sich engagieren. Er drehte übrigens auch während des Gottesdienstes der Zinzendorfschulen in Königsfeld.



Im Libanon gingen die beiden Schwestern mit dem Spendengeld einkaufen und brachten Spielwaren, Lebensmittel und Dinge, die das mit Plastikstühlen und einem Karton als Tafel improvisierte Klassenzimmer ansprechender machten, ins Flüchtlingslager.



Die persönliche Begegnung mit den Kindern sei sehr wertvoll gewesen. Natürlich haben die Zinzendorfschülerinnen auch in Ketermaya ein Konzert gegeben und auch dabei konnten sie wieder feststellen: „Musik verbindet.“

Die beiden Fotos aus dem Flüchtlingslager mit freundlicher Genehmigung von Marco Gässler.


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